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Neue Operation gegen Kreuzschmerzen  
  Die Ursachen von Kreuzschmerzen ist oft ein verengter Wirbelkanal, der zu massiven Einschränkungen der Bewegungsfreiheit führt. Am Orthopädischen Spital in Wien-Speising wird seit kurzem erstmals in Österreich eine neue Operation dagegen durchgeführt.  
Dabei werden mit Hilfe eines Platzhalters die verengten Wirbelteile gedehnt und stabilisiert. Die Operation soll die Betroffenen sofort und dauerhaft schmerzfrei macht.
Spinalkanalstenose: Verengung des Wirbelkanals
Normalerweise befindet sich zwischen dem Rückenmark und den Wänden des Spinalkanals ein Spielraum, so dass die Nerven frei und nicht eingeengt sind. Mit fortgeschrittenem Alter können sich jedoch die den Kanal umgebenden Knochen durch Ablagerungen verdicken.

Dadurch kommt es zu einer so genannten Spinalkanalstenose, einer Verengung des Wirbelkanals. Dabei werden das Rückenmark und die Nervenwurzeln zusammengedrückt und eingeklemmt. Es gibt Patienten, die mit dieser Verengung bereits geboren werden, meistens wird die Spinalkanalstenose aber bei Menschen über 50 diagnostiziert.
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Symptome: Kribbeln und diffuse Schmerzen
Die Symptome sind dumpfe, diffuse Rückenschmerzen, die in die Beine ausstrahlen, Taubheit und Kribbeln in Gesäß, Oberschenkeln und Waden. Manchmal auch Schwäche und Gleichgewichtsstörungen. Die Symptome verstärken sich beim Gehen und Stehen. Sie verringern sich beim Sitzen, vorwärts Beugen, Hinlegen oder Abstützen der Füße.
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Platzhalter liegt zwischen den Dornfortsätzen
Bei einem unkomplizierten Eingriff, der nur wenige Minuten dauert und unter lokaler Narkose gemacht wird, setzt der orthopädische Chirurg einen Platzhalter dauerhaft zwischen die Dornfortsätze in der Höhe der betroffenen Bandscheiben.

Dadurch wird das extreme Abwinkeln des verengten Wirbelsäulensegments beschränkt und fixiert. Die Patienten können nun wieder ihre normale Haltung einnehmen und müssen nicht die gesamte Wirbelsäule krümmen, um eine Erleichterung zu erreichen.
Patienten sind wieder schmerzfrei
Michael Ogon, Leiter der III. Allgemeinen Orthopädischen Abteilung: "Wenn wir die Patienten frühzeitig operieren, können wir die ursprüngliche Lebensqualität wieder herstellen. Die Bewegungs- und Schmerzfreiheit ist dann wieder vollständig gegeben."
Vorteile: Lokale Narkose, kürzere Rehabilitation
Die Vorteile dieser Behandlung sind eine lokale und kurze Narkose, eine geringe Aufenthaltsdauer im Krankenhaus von ein bis zwei Tagen und eine sofortige positive Wirkung nach dem Eingriff ohne längere Rehabilitation.

Die Patienten ersparen sich eine bisher angewendete, aufwändige und risikoreiche Operation, bei der im betroffenen Wirbelsäulensegment Gewebsteile entfernt werden. Ein massiver Eingriff wie dieser ist auch mit einem längeren Krankenhausaufenthalt und einer langen Rehabilitationszeit verbunden.
Bewegung bleibt wichtig
Michael Ogon: "Trotzdem müssen sich die Patienten bewegen. Das wichtigste für Rückenschmerzpatienten ist, sich aktiv und durchaus sportlich zu betätigen. Keinesfalls Sitzen und Liegen."

Martina Schmidt, Modern Times Gesundheit
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Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in der Sendung "Modern Times" am Freitag, 13.2.2004 um 22.35 Uhr in ORF 2.
->   Modern Times Gesundheit
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->   Orthopädisches Spital Speising
 
 
 
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01.01.2010