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Vogelgrippe laut UNO nicht unter Kontrolle  
  Trotz der Tötung von Millionen Hühnern ist die in Asien grassierende Vogelgrippe nach Angaben der Vereinten Nationen noch lange nicht unter Kontrolle. Verwiesen wird auf neue Ausbrüche in mehreren Ländern.  
So meldeten Kambodscha, China, Indonesien und Laos weiterhin neue Ausbrüche der Viruskrankheit, teilte die UN-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) am Freitag in Bangkok mit.

Bislang seien im Kampf gegen die Krankheit in der Region rund 80 Millionen Hühner getötet worden, rund 60 Millionen davon in Vietnam und Thailand.
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Ausstattung ärmerer Länder verlangsamt Reaktion
Vor allem ärmere Länder hätten wegen mangelnder Ausstattung mit qualifiziertem Personal und Diagnosemöglichkeiten nur langsam auf die Vogelgrippe reagiert, hieß es weiter. In Thailand und Vietnam starben bislang mindestens 19 Menschen an dem Erreger der Geflügelpest: 14 in Vietnam und 5 in Thailand. Die Vogelgrippe grassiert in mindestens zehn asiatischen Ländern.
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Thailand: Kontrolle der Seuche könnte Jahre dauern
Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezweifelte derweil, dass die vietnamesische Regierung ihr Ziel erreicht, die Tierseuche bis zum Ende des Monats völlig auszumerzen. "Wir glauben, dass es mehrere Monate, wenn nicht einige Jahre dauern wird, bis sie völlig unter Kontrolle ist", sagte WHO-Sprecherin Maria Cheng in Hanoi.
Weitere Ausbrüche in China bestätigt
China bestätigte unterdessen sieben weitere Ausbrüche der Vogelgrippe, darunter den Tod von schwarzen Schwänen in einem Wildpark. Die Tiere in der südchinesischen Stadt Shenzhen seien auch an dem Virus H5N1 verendet, berichtete das Landwirtschaftsministerium in Peking.

Wie sich die Schwäne angesteckt haben können, blieb offen. Menschliche Infektionen sind in China noch nicht bekannt.

Aus etwa 47 Orten in 14 der 31 Provinzen sind bereits Fälle gemeldet worden, von denen inzwischen mehr als die Hälfte auch offiziell bestätigt sind. Neue Verdachtsfälle sind am Freitag aber nicht berichtet worden.
Erste Patientenstudie: Inkubationszeit relativ kurz
Zwei Monate nach Ausbruch der Geflügelpest in Asien liegt jetzt auch die erste Patientenstudie vor. Demnach treten die ersten Symptome wie Fieber und Husten nach relativ kurzer Inkubationszeit von etwa drei Tagen auf, wie die WHO am Freitag mitteilte.

Die Erhebung beruht auf den klinischen Daten von zehn Vogelgrippe-Kranken in Vietnam. Dem Virus H5N1 fielen bisher 19 Menschen zum Opfer.
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Eine Woche, häufig Durchfall, bis zu 40 Grad Fieber
Bei den untersuchten Patienten handelte es sich laut WHO um drei Bauern und sieben Kinder, von denen die meisten vermutlich auf Farmen oder zu Hause Kontakt mit erkrankten Hühnern und Enten hatten. Die grippeähnliche Erkrankung dauert demnach in der Regel etwa eine Woche und geht oft mit Durchfall einher. Die Kranken leiden unter Fieber zwischen 38,5 und 40 Grad, wie die WHO auf ihrer Web-Seite mitteilte.
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Hohe Sterblichkeit: Acht von zehn Patienten
Die Sterblichkeitsrate in der untersuchten Gruppe sei sehr hoch: Acht der zehn Patienten seien gestorben. Die Stichprobe sei jedoch zu gering, um repräsentative Aussagen über den vollen Umfang der Krankheit treffen zu können.

Möglicherweise würden schwächer verlaufende Fälle von Geflügelpest von Ärzten häufig nicht als solche erkannt. Andere Erkrankungen könnten unentdeckt bleiben, weil die Patienten keinen Arzt aufsuchten, erklärte die WHO.

Der auch für Menschen gefährliche Erreger H5N1 trat bisher in acht asiatischen Ländern auf: Kambodscha, China, Indonesien, Japan, Laos, Südkorea, Thailand und Vietnam.
->   Aktuelle Informationen der WHO zur Vogelgrippe
->   Alles zum Stichwort Vogelgrippe im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010