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Studie: Fitness hält das Gehirn jung  
  Sport im Alter verjüngt das Gehirn - dies galt bisherigen Studien zufolge zumindest für Mäuse. Nun haben US-Wissenschaftler in neuen Testreihen nachgewiesen, dass der Grundsatz auch für ältere Menschen zutrifft: Körperlich fitte Probanden hatten demnach deutlich kürzere Reaktionszeiten, konnten sich besser konzentrieren und machten weniger Fehler.  
Wer Herz und Kreislauf in Schwung hält, verbessere damit auch seine geistige Leistungsfähigkeit, schließen die Forscher um Arthur Kramer von der University of Illinois in Urbana aus ihrer Studie. Sie erscheint im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences".
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Der Artikel "Cardiovascular fitness, cortical plasticity, and aging" erscheint in den kommenden Tagen (zwischen 16. und 20. Februar 2004) als Online-Vorabpublikation in den PNAS (doi:10.1073/pnas.0400266101).
->   PNAS
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Körperlich fitte Nager zeigen besseres Gedächtnis
Für Mäuse ist der gesundheitliche Vorteil durch regelmäßige Fittness-Übungen längst nachgewiesen worden:

Studien haben gezeigt, dass körperlich fitte Nager ein besseres Lernvermögen, ein besseres Gedächtnis und eine höhere Aufmerksamkeit aufweisen als "träge" Artgenossen.
Der Mensch und körperliche Fitness im Alter?
Wie aber sieht es damit bei älteren Menschen aus? Das Forscherteam um Arthur Kramer untersuchte zur Klärung dieser Frage eine Gruppe von 55- bis 79-Jährigen auf ihre körperliche Fitness - und ließ sie zudem einen Test absolvieren, bei dem aus einer Reihe von Symbolen das jeweils in der Mitte liegende schnell erkannt und zugeordnet werden musste.

In einer zweiten Studie absolvierten die Teilnehmer schließlich ein sechsmonatiges Aerobic-Programm und wurden auf die Veränderung ihrer körperlichen und mentalen Leistungsfähigkeit hin untersucht.
Aerobic treibt die Hirnleistung an
Die Ergebnisse der Forscher sprechen für den Sport: Nach wöchentlich drei Aerobic-Stunden über sechs Monate hinweg hatte sich auch die Hirnleistung ehemals "träger" Versuchsteilnehmer erheblich verbessert.

Traditionelle Ansätze zur Verbesserung der Hirnleistung älterer Menschen wie Gedächtnis- und Konzentrationsübungen sollten deshalb künftig durch ein Fitnesstraining ergänzt werden, empfehlen die Wissenschaftler in den PNAS.
Genaue Ursache des Effekts noch unklar
Die exakte Ursache für die Übertragung körperlicher Fitness auf die geistige Regsamkeit kennen die Forscher allerdings noch nicht.

Im Tierversuch jedenfalls ließen Trainingseinheiten im Hirn die Konzentration des Nervenwachstumsfaktors Neurotrophin und ähnlicher Substanzen ansteigen. Sie lösen die Bildung neuer Synapsen und Neuronen aus und halten das Gehirn auf diese Weise "jung".

Zudem nimmt bei regelmäßiger körperlicher Aktivität der Blutfluss durch die für Gedächtnis- und Konzentrationsleistungen zuständigen Hirnregionen zu - und damit auch die Versorgung mit Nährstoffen.
->   Beckman Institute der University of Illinois
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01.01.2010