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Stress ist schlecht - aber ohne geht es auch nicht  
  Dass Stress der Gesundheit schadet, ist eine alte Weisheit. Ohne geht es aber auch nicht, meinen Wiener Forscher, die bei Mäuse-Embryonen die Produktion eines Stress-Signalstoffs ausschalteten.  
Die Embryonen gingen daraufhin zu Grunde, wie Josef Penninger und sein Team vom neu gegründeten Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) berichten. Ihre Untersuchungen wurden in der Online-Version von "Nature" veröffentlicht.
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->   Advanced Online Publication ("Nature")
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Stress-Enzym MKK7
"MKK7", ein Enzym, wird in Zellen normalerweise bei Stress gemeldet. Dies kann etwa UV-Licht oder Ähnliches sein. "Das Enzym ruft dann in der Zelle die verschiedensten Abwehrmechanismen hervor", erklärte IMBA-Leiter Josef Penninger im Gespräch mit der APA.

Nach Ausschaltung des Signalstoffes zeigten die Embryonen Alterserscheinungen, obwohl sie noch nicht einmal ausgereift waren. Zellen - so in der Leber - waren nicht mehr im Stande, sich zu vermehren, sondern alterten.
Die entscheidende Rolle der Zellteilung
Unter welchen Umständen sich Zellen teilen und vermehren, ist eines der derzeit heißesten Themen der Molekularbiologie. Schließlich ist die ganze Entwicklung eines Organismus eine gezielte Gratwanderung zwischen Zellvermehrung und Zellspezialisierungen.

Spezialisieren sich Zellen eines heranwachsenden Organs zu früh, so kann es sich nicht mehr entwickelt. Teilen sich umgekehrt die Zellen zu lange oder zu heftig, so kommt es zu Tumoren. Die genetischen Schalter, die zwischen den beiden Modi umschalten, werden daher intensiv untersucht.
"Altern ist gut für uns"
Penninger ist - auch wenn es bisher nur eine Theorie ist - der Meinung, "dass das Altern gut ist für uns". Könnten wir nicht altern, so wären wir durch ständiges Wachstum bald nur noch eine Ansammlung von Tumorzellen.
->   IMBA
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Angst vor Neuem verkürzt das Leben (9.12.03)
->   Forscher: Stress fördert Bildung von Metastasen (5.8.03)
->   Gen verdoppelt Anfälligkeit für Stress-Depression (18.7.03)
 
 
 
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01.01.2010