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Uni Wien bekommt 14 Fakultäten und beratende Beiräte  
  Die Universität Wien soll sich künftig in 14 Fakultäten und zwei Zentren gliedern. Auf diese Organisationsstruktur haben sich Universitätsrat und Rektorat am vergangenen Wochenende geeinigt. Außerdem werden auf Ebene der Fakultäten bzw. der Studienrichtungen drei Arten von Beiräten eingerichtet, die alle aber nur beratende Funktion haben.  
Dieser Kompromiss soll nun vom Rektorat in einem neuen Organisationsplan-Entwurf festgeschrieben, dem Senat vorgelegt, mit den Studenten diskutiert und Anfang März endgültig vom Rat beschlossen werden. Dies gaben Rektorat und Uni-Rat in Aussendungen bekannt.
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Kritik an Reformplänen
Erst am vergangenen Mittwoch (18.2.04) wurde heftige Kritik an den Organisationsplänen der Uni Wien laut. Die aus Professoren und Mittelbau-Vertretern bestehende "Plattform universitäre Mitbestimmung" (PLUM) bemängelte, dass dadurch alte Strukturen zerschlagen würden, ohne durch neue ersetzt zu werden, dass Mitbestimmungsrechte v.a. des Mittelbaus abgeschafft und passende Diskussionsgremien verschwinden würden.
->   Uni Wien: Heftige Kritik an Reformplänen des Rektors (18.2.04)
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Die 14 Fakultäten und zwei Zentren
Künftig wird die Uni Wien fünf naturwissenschaftliche (Mathematik, Physik, Chemie, Geowissenschaften/Geographie/Astronomie, Lebenswissenschaften-Biologie) sowie je zwei theologische (katholisch bzw. evangelisch) und geisteswissenschaftliche (historisch-kulturwissenschaftlich und philologisch-kulturwissenschaftlich) Fakultäten haben.

Außerdem eine rechtswissenschaftliche und eine wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, eine für Sozialwissenschaften, für Informatik und für Philosophie/Psychologie/Bildungswissenschaft. Dazu kommen ein Zentrum für Sport(wissenschaften) und eines für Übersetzen und Dolmetschen. Die genaue Bezeichnung der Fakultäten ist noch nicht fixiert.
Beratende Fakultäts- und Studienkonferenzen
Auf der Ebene der Fakultäten werden künftig Fakultätskonferenzen eingerichtet, die sich aus Professoren, Mittelbau-Vertretern, Studenten sowie nicht-wissenschaftlichem Personal zusammensetzen. Ebenfalls auf Fakultäts-Ebene können aus externen Forschern bestehende wissenschaftliche Beiräte eingesetzt werden, die sich mit der internationalen Ausrichtung der Fakultät befassen.

Zur Mitbestimmung der Studenten in der Lehre und im Studium sind auf Studienrichtungs-Ebene Studienkonferenzen vorgesehen - in ihnen sind Studierende und Lehrende zu gleichen Teilen vertreten.
Auch weiterhin Sub-Einheiten - wie z.B. Institute
An allen Fakultäten soll es außerdem Sub-Einheiten geben: Ob diese als Institute, Arbeitsgruppen oder Abteilungen eingerichtet werden, bleibt den Fakultäten überlassen. Für die Sub-Einheiten muss es aber zwingend einen Leiter geben.
Einigung nach monatelanger Diskussion
Derzeit ist die Uni Wien in sieben Fakultäten gegliedert. Ein erster vom Rektorat im November vorgelegter und vom Rat Ende Jänner verworfener Vorschlag für einen Organisationsplan hatte noch 18 Fakultäten vorgesehen. Anschließend reduzierte Rektor Georg Winckler seinen Entwurf auf 15 Fakultäten - demnach hätte die Psychologie eine eigene Fakultät werden sollen.

Nach der Einigung muss Winckler den Kompromiss noch schriftlich in einen neuen Entwurf gießen, da der Rat formal kein eigenes Vorschlagsrecht besitzt und nur einem Rektoratsentwurf zustimmen bzw. diesen ablehnen kann.
Zeitplan noch offen, Gespräche gesucht
Vor der Befassung des Rats soll auch der Senat noch eine Möglichkeit zur Stellungnahme bekommen. Außerdem wird es ein Gespräch mit Studentenvertretern geben.

Der Zeitplan für die Umsetzung der wissenschaftlichen Neuorganisation wird erst bei der Beschlussfassung des Rats festgelegt, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Rektorat. Die Lehrorganisation werde aber jedenfalls erst ab dem Wintersemester umgestellt.
->   Entsprechende Aussendung der Uni Wien
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Herbert Hrachovec zu den Uni Wien-Reformen
->   Christiane Spiel: Die Implementierung des UG 02 an der Universität Wien (11.2.04)
->   Uni Wien: Senat nimmt Organisationsplan an (15.1.04)
->   Uni-Autonomie: Zum Teil radikale Umorganisation (22.12.03)
 
 
 
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01.01.2010