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Herzinfarkt-Behandlung: Doch keine Lücken in Wien  
  Kritik wurde am Mittwoch an der Behandlungssituation für Menschen mit akutem Herzinfarkt in Wien laut. Der Krankenanstaltenverbund (KAV) reagierte darauf "empört", Versorgungslücken gebe es keine.  
Akut-Rate von 50 Prozent
"Österreich hatte im Jahr 2002 eine Akut-PTCA-Rate von 17,2 Prozent. In Wien haben wir derzeit 40 bis 50 Prozent. Ich kann mir vorstellen, dass wir im Wald- oder Mühlviertel Lücken haben, aber nicht in Wien", so Ludwig Kaspar, der stellvertretende Generaldirektor des Wiener KAV gegenüber der APA.

Dabei geht es um die Frage, ob flächendeckend 24-Stunden-Dienste in den spezialisierten Herzkatheter-Labors samt Möglichkeit zur Anwendung der Technik der Ballon-Aufdehnung von verengten bzw. verstopften Herzkranzgefäßen vorhanden sind.
->   Mehr dazu: Schlechte Herzinfarkt-Versorgung in Österreich (25.2.04)
AKH und Pilotversuch mit anderen Spitälern
Kaspar: "Im Wiener AKH steht 24 Stunden und sieben Tage in der Woche die Akut-PTCA zur Verfügung. Im Rahmen eines Pilotversuchs kommen noch wechselweise das Donauspital, die Rudolfstiftung, das Wilhelminenspital und das Krankenhaus Lainz hinzu."

Damit könnte man sozusagen mit zwei Stationen auch Montag bis einschließlich Donnerstag abdecken. Es gäbe Gespräche über eine zukünftige Beteiligung des Hanusch-Krankenhauses. Das Kaiser-Franz-Josef-Spital bekomme erst die technischen Einrichtungen dafür.
Zwei Katheter-Labors angestrebt
Der stellvertretende KAV-Generaldirektor: "Im Prinzip genügt in Wien ein Spital für die Akut-PTCA. Wir haben im Schnitt in der Nacht 1,5 Patienten. Doch manchmal kommt keiner, manchmal können dann drei innerhalb einer Stunde kommen." Deshalb werde eben die Einbindung von jeweils einem zweiten Katheter-Labor angestrebt.

Kaspar wehrte sich schließlich auch gegen die Darstellung, dass der Service in Wien vor allem auf der "Opferbereitschaft" des beteiligten Personals basiere: "Die kriegen ja Geld dafür. Sie sind angestellt, bekommen ein Gehalt und die Nachtdienste bezahlt."
->   Krankenanstaltenverbund
 
 
 
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01.01.2010