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Norwegische Lachse von Parasit bedroht  
  Die Lachs-Krise in Norwegen droht sich zu verschärfen. Schuld daran ist ein gefährlicher Fischparasit namens Gyrodactylus salaris, der von Mischlingen aus Lachs und Forelle weit verbreitet werden könnte.  
Hakenwurm aus Russland eingeschleppt
Die berühmten norwegischen Wildlachsbestände werden nicht nur durch sauren Regen und Umweltverschmutzung, sondern auch durch den 1975 über Russland und Finnland eingeschleppten Schmarotzer bedroht.

Die rund einen halben Millimeter großen Hakenwürmer saugen sich an Junglachsen fest und fressen dann die Haut des Fisches bei lebendigem Leib auf. Für Lachse ist der Befall meist tödlich, ganze Bestände in Flüssen können verschwinden.
Gift tötet nicht nur den Parasiten
Norwegen setzt daher immer wieder die aggressive Chemikalie Rotenon ein, damit wird aber nicht nur der Schmarotzer, sondern auch die meisten anderen Tiere in einem Fluss ausgerottet.

27 Flüsse wurden so seit 1981 vergiftet, acht davon wurden mittlerweile wieder vom Parasiten heimgesucht. 1999 entdeckten Biologen dann im verseuchten Fluss Vefsna verdächtig viele junge Lachse.

Vorerst hegte man die Hoffnung, dass die Tiere möglicherweise eine Art Resistenz gegen Gyrodactylus entwickelt hätten, genetische Analysen brachten dann aber eher beunruhigende Ergebnisse.
Hybride könnten Schmarotzer weiter verbreiten
Ein Drittel der Fische im diesem Fluss war nach einem Bericht der Zeitschrift "New Scientist" eine Mischform - so genannte Hybriden - aus Lachs und Bachforelle. Normalerweise sind lediglich 0,3 Prozent der Tiere derartige Hybriden.

Das tückische an der Situation: Die Lachs-Bachforellenmischlinge überleben die Infektion mit Gyrodactylus ganz gut, verbreiten den Parasiten aber weiter.

Nun fürchten die Wissenschaftler, dass die Hybriden eine ähnliche Wanderlust wie die Bachforellen entwickeln und so das Hakenwurm-Problem der norwegischen Wildlachse weiter anheizen könnten.
->   New Scientist
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01.01.2010