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Raumsonde "Rosetta" erfolgreich gestartet  
  Die in der Raumfahrt einmalige Kometenjagd der europäischen Sonde "Rosetta" hat begonnen. Die Trägerrakete vom Typ Ariane-5 hob am Dienstag um 8.17 Uhr mitteleuropäischer Zeit mit der drei Tonnen schweren Sonde an Bord ab. Zweieinviertel Stunden nach dem Start gelang auch die endgültige Trennung zwischen der letzten Stufe der Rakete und der Sonde "Rosetta" in mehr als 1.300 Kilometern Höhe.  
Bild: ESA
Sekunden vor dem Start
Es handelte sich bereits um den dritten Startversuch im Weltraumbahnhof Kourou in Südamerika. In der vergangenen Woche mussten zwei Starts abgebrochen werden. Starke Höhenwinde hatten am vergangenen Donnerstag den ersten Startversuch der Kometensonde verhindert.

Ein zweiter Anlauf musste am Freitag wegen eines Schadens an der Wärmeisolierung der Ariane-5 abgebrochen werden.
->   Live-Übertragung des Starts (ESA)
Zehn Jahre lange Reise
Die Reise von "Rosetta" zum Kometen "Tschurjumow-Gerassimenko" wird rund zehn Jahre dauern. Dort soll die Sonde ein Landegerät aussetzen. Von den Proben erwarten die Forscher Aufschlüsse über die Entstehung unseres Sonnensystems.
2014: Geplante Landung auf "Chury"
Bild: ESA
Nach dem Start
Rosetta soll nach einem fünf Milliarden Kilometer langen Raumflug im Jahr 2014 den Kometen Tschurjumow-Gerasimenko ("Chury") erreichen. Mit Hilfe des Landeroboters "Philae" will die ESA erstmals in der Geschichte der Raumfahrt eine Landung auf einem Kometen versuchen.

Chury ist mit rund vier Kilometern Durchmesser deutlich größer als Wirtanen. Er wurde 1969 entdeckt, umrundet die Sonne in einer exzentrischen Bahn alle 6,6 Jahre und bewegt sich dabei zwischen den Bahnen von Jupiter und Erde. Seine Minimaldistanz von der Sonne beträgt 186 Millionen Kilometer, im Maximum entfernt er sich 857 Millionen Kilometer von ihr.
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Erster Startversuch wurde 2003 abgesagt
Ursprünglicher Starttermin für Rosetta war der Jänner 2003. Alles lief nach Plan und dann musste der Start wegen Problemen mit der Trägerrakete Ariane 5 kurzfristig abgesagt werden. Damals war auch noch ein anderes Ziel im Visier von Rosetta, nämlich der Komet Wirtanen. Doch gleichgültig, ob Wirtanen oder Chury, die Mission Rosetta gilt als eines der spektakulärsten und kompliziertesten Raumfahrtprojekte der Geschichte.
->   Kometen-Mission "Rosetta" zunächst gescheitert (15.1.03)
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Österreichische Beteiligung
Österreichische Wissenschaftler und Techniker sind an mehreren Experimenten sowohl an Bord des Raumschiffs wie auch des Landers beteiligt. So entstand unter der Federführung des Instituts für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und in Zusammenarbeit mit Austrian Aerospace das Instrument MIDAS. Es wird mit Hilfe eines Rasterkraftmikroskops den Kometenstaub genau unter die Lupe nehmen.

Die chemische Zusammensetzung der Staubteilchen wird mit Hilfe eines Massenspektrometers analysiert, die Steuerungselektronik dafür entwickelten das IWF und die Austrian Research Centers (ARC). Auch an Experimenten zum Kometenschweif und an der Entwicklung der Landeharpune ist das IWF beteiligt. Von Austrian Aerospace stammen eigens für Rosetta entwickelte thermische Isolationen und Heizelemente welche für die Aufrechterhaltung des Wärmehaushalts im ganzen Satelliten entscheidend sind.
->   Mehr über Österreichs Rosetta-Beiträge (ÖAW)
->   Institut für Weltraumforschung
->   Rosetta (ESA Science&Technology)
->   Rosetta Science Homepage (ESA)
->   Mehr über Rosetta in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010