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AIDS in Österreich: Erkrankungsrate weiter gesunken  
  Immer weniger Menschen erkranken in Österreich an der Immunschwächekrankheit AIDS. Der Grund dafür liegt offenbar in der immer besser werdenden Behandlung, welche die Betroffenen auch wirklich erhalten.  
Zahl der HIV-Neuinfektionen gleich geblieben
Die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist hingegen im vergangenen Jahr etwa gleich geblieben. Insgesamt sind in Österreich bisher 2.253 Menschen an AIDS erkrankt, 1.336 der Immunschwächekrankheit erlegen, schrieb jetzt Elisabeth Puchhammer-Stöckl in den "Virusepidemiologischen Informationen".

"In Österreich ist die Neuinfektionsrate mit 422 Fällen im letzten Jahr in etwa gleich wie im Jahr 2002 (442 bestätigte HIV-Neuinfektionen, Anm.) geblieben. (...) Besonders fällt auf, dass die Zahl der neu gemeldeten AIDS-Erkrankungen wieder deutlich abgesunken ist und (...) so niedrig ist wie noch nie in den letzten 15 Jahren", stellte die Expertin vom Institut für Virologie der Universität Wien fest.
->   "Virusepidemiologische Informationen 2004"
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Die meisten AIDS-Toten gab es 1993
1985 wurden beispielsweise 28 AIDS-Erkrankungen registriert. 1988 waren es bereits 108 neue Patienten, 1993 schnellte die Zahl der Patienten, für welche die Diagnose AIDS gestellt werden musste, gar auf 236 hinauf. 1996 war die Zahl der Neuerkrankungen schließlich auf 100 zurück gegangen. Mit 50 im Jahr 2001 halbierte sie sich. 2002 wurden in Österreich 64 Immunschwäche-Diagnosen in der Folge von HIV-Infektionen registriert, im vergangenen Jahr waren es nur noch 34.

Die Höchstzahl an AIDS-Toten in einem Jahr gab es in Österreich bisher 1993 mit 174 Opfern. Mit sechs Toten im Jahr 2002 und acht im Jahr 2003 wurde der Stand zu Beginn der AIDS-Epidemie in der Alpenrepublik (1983: neun Todesfälle, 1984: acht) erreicht. Dies geht aus der österreichischen AIDS-Statistik des Gesundheitsministeriums (Stichtag: 7. Jänner 2004) hervor.
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Ursachen: Immer genauere Kombinationstherapie
 

Die Wiener Virologin: "Diese erfreuliche Entwicklung ist auf verschiedene Aspekte zurückzuführen. Seit einigen Jahren gibt es eine antiretrovirale Kombinationstherapie, für die mittlerweile schon mehr als 15 Medikamente zur Verfügung stehen. Zusätzlich kann die Effizienz dieser Therapie durch eine sehr exakte und sensitive Bestimmung der Viruslast des Patienten genau kontrolliert werden. Ein Therapieversagen ist daher sehr deutlich erkennbar, wenn die Viruslast unter Therapie nur wenig oder gar nicht absinkt oder sogar wieder ansteigt." - Dann müssen die Medikamente gewechselt werden.
8.933 HIV-Infektionen "offiziell" registriert
1985 - mit Einsatz der damals neuen HIV-Bluttests - wurden 820 AIDS-Infektionen in Österreich bestätigt diagnostiziert. 1993 wurde in einem Jahr der bisherige Höchstwert von 561 bestätigten Neuinfektionen erreicht. 1997 waren es 297, in den vergangenen Jahren jeweils um die 400. Bisher wurden 8.933 HIV-Infektionen in Österreich "offiziell" registriert.
->   Das science.ORF.at-Archiv zum Thema AIDS
 
 
 
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01.01.2010