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Uni Wien: Senat lehnt Fakultätsgliederung ab  
  Der Senat der Uni Wien lehnt die von Rektorat und Uni-Rat ausgehandelte Neuorganisation in 14 Fakultäten ab. Darin seien "Fakultätsgliederungen enthalten, die gegen den Wunsch der Betroffenen erfolgt sind".  
Ungeliebte PPP-Fakultät
Als Beispiel nannte Heinz Fassmann, Kuriensprecher der Professoren im Senat, gegenüber der APA die umstrittene Fakultät für Psychologie/Philosophie und Bildungswissenschaft - die Psychologie wehrt sich gegen diese Zuordnung und möchte eine eigene Fakultät. Begrüßt wird vom Senat hingegen die im neuen Organisationsplan vorgesehene stärkere Mitsprache für Studierenden und Mittelbau.
->   Christiane Spiel: Kritik an PPP-Fakultät (2.3.04)
Gegen Trennung der Geisteswissenschaften
Auch die Trennung der derzeitigen geisteswissenschaftlichen Fakultät in eine historisch-kulturwissenschaftliche und eine philologisch-kulturwissenschaftliche Fakultät werde von den Betroffenen nicht gewollt, betonte Fassmann.

Ebenso wenig sei für den Senat nachvollziehbar, "wieso gewünschte Zusammenlegungen von Instituten nicht erfolgen", die keine Auswirkungen auf die Anzahl der Fakultäten hätten. So wollten etwa die Ernährungswissenschaften nicht zur Fakultät für Lebenswissenschaften, sondern zur Chemie.
Kritik an Universitätsrat - und am Uni-Gesetz
Kritik übte Fassmann am Universitätsrat, der sich mit seiner Festlegung auf 14 Fakultäten "starke Kompetenzen herausgenommen" habe. Die Grundaufgabe des Uni-Rats sei die Ausübung von Kontrollrechten und die Verbindung zwischen Uni und Gesellschaft bzw. Wirtschaft. Jetzt fange dieser aber an, sich auf 13,14 oder 15 Fakultäten festzulegen: "Das ist viel zu detailliert."

Damit sehe man, dass die vom Universitätsgesetz (UG) gewählte Konstruktion "nicht glücklich" sei. Vernünftig wäre es gewesen, einem entscheidungsfreudigen Gremium wie dem Rektorat eine Kontrolle durch den von Uni-Angehörigen gewählten Senat gegenüber zu stellen.
Senat-Ablehnung ohne Wirkung?
Trotz der Ablehnung der Gliederung durch den Senat dürfte die Gliederung in 14 Fakultäten aber stehen: Der Senat kann nur eine Stellungnahme zum Organisationsplan abgeben - "mehr leider nicht", bedauerte Fassmann.

Allerdings wertet er die Senatsposition aber als "Signal, das den Rektor eigentlich stärkt". Auch Rektor Georg Winckler hatte zunächst für mehr Fakultäten plädiert, musste aber auf Druck des Uni-Rats einen neuen Organisationsplan mit 14 Fakultäten ausarbeiten.
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Die Chronologie der Ereignisse
Derzeit ist die Uni Wien in sieben Fakultäten gegliedert. Ein erster vom Rektorat im November vorgelegter und vom Rat Ende Jänner verworfener Vorschlag für einen Organisationsplan hatte noch 18 Fakultäten vorgesehen. Anschließend reduzierte Winckler seinen Entwurf auf 15 Fakultäten - vor zwei Wochen einigten sich Rektorat und Uni-Rat auf die nun im Organisationsplan festgeschriebenen 14 Fakultäten. Dieser soll nun vom Uni-Rat noch im März beschlossen werden.
->   Uni Wien bekommt 14 Fakultäten und beratende Beiräte (23.2.04)
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Zustimmung zu Fakultätskonferenz und Mitsprache
Einigkeit zwischen Senat und Rektorat herrscht bei der Einrichtung der geplanten Beiräte für die Mitsprache von Studenten und Mittelbau: Die aus Studenten, Mittelbau, Professoren und allgemeinem Personal zusammengesetzte Fakultätskonferenz kann Stellungnahmen bei Organisationsveränderungen der Fakultät abgeben, Änderungen bei Studienplänen anregen und Evaluationen verlangen.

Die Studienkonferenzen (je 50 Prozent Studenten und Lehrende) wiederum beraten über Lehrpläne und Qualitätssicherung.
->   Uni Wien
Aktuelles zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Uni Wien: Heftige Kritik an Reformplänen des Rektors (18.2.04)
->   Herbert Hrachovec zu den Uni Wien-Reformen
->   Uni Wien: Senat nimmt Organisationsplan an (16.1.04)
 
 
 
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01.01.2010