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21 Prozent der Österreicher haben ständig Schmerzen  
  Land der Schmerzen: 21 Prozent der heimischen Bevölkerung leiden ständig unter körperlichen Qualen. Im europaweiten Vergleich liegt Österreich hinter Norwegen (30 Prozent), Polen (27 Prozent), Italien (26 Prozent) und Belgien (23 Prozent) an fünfter Stelle des Rankings.  
Das ergab eine europäische Umfrage, die von der Europäischen Schmerzgesellschaft unterstützt und vom Unternehmen Mundipharma initiiert wurde.
->   Die Studie "Pain in Europe" (pdf-Datei)
Betroffene werden immer jünger
29 Prozent der heimischen Schmerzpatienten leiden ununterbrochen, fast ein Drittel täglich und 39 Prozent mehrmals pro Woche. Dabei werden die Betroffenen immer jünger. Bereits 16 Prozent der 18- bis 30-Jährigen und 19 Prozent der 31- bis 40-Jährigen haben chronische Schmerzen.

Den größten Anteil (22 Prozent) machen aber immer noch die 41- bis 50-Jährigen aus. Fast ein Drittel der Betroffenen gab an, dass die Schmerzen so schlimm seien, dass sie sich eine weitere Steigerung nicht mehr vorstellen könnten.
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Rücken tut am häufigsten weh
Die meisten Österreicher haben Beschwerden am Rücken (30 Prozent), im Kopf (16 Prozent), im Knie (15 Prozent), im Kreuz (zehn Prozent) oder in den Beinen (acht Prozent). Die häufigsten Gründe sind für mehr als ein Viertel die Bandscheiben, zu 17 Prozent Arthritis oder Osteoarthritis, ein ebenso hoher Anteil hat die Probleme nach einem Unfall und für 13 Prozent ist Migräne die Ursache.
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Probleme beim Aufstehen, Bewegen, Schlafen
78 Prozent der befragten Schmerzpatienten waren so beeinflusst, dass sie nicht mehr aufstehen können. 75 Prozent haben Probleme bei der Bewegung, 63 Prozent beim Gehen und 60 Prozent beim Schlafen. Jeder Fünfte hatte durch die Schmerzen seinen Job verloren, ebenso viele mussten die Arbeit wechseln.
Behandlung: 2,8 Tabletten pro Tag
Zwar sind laut der Umfrage 83 Prozent der Österreicher in Behandlung, 17 Prozent jedoch nicht. Drei Viertel der therapierten Personen stehen neuen Behandlungsmethoden aufgeschlossen gegenüber. Über zwei Drittel haben jedoch Angst vor Nebenwirkungen, 20 Prozent vor Medikamentenabhängigkeit.

Im Durchschnitte nehmen Patienten 1,2 Präparate, davon 2,8 Tabletten am Tag. Zusätzlich nehmen die Betroffenen Massagen (47 Prozent), Akupunktur (27 Prozent) und physikalische Therapien (ein Viertel) in Anspruch.
Forderungen für verbesserte Schmerztherapie
Die Forderungen der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG) für eine besseren Umgang mit Schmerzpatienten: die flächendeckende Errichtung multidisziplinärer Schmerzambulanzen, die Einführung eines Zusatzfacharztes für Schmerzmedizin sowie der Abbau bürokratischer Hürden - speziell was die Vereinfachung des Rezeptes für Schmerzmedikamente betrifft.
->   Österreichische Schmerzgesellschaft
->   European Federation of IASP Chapters
->   International Association for the Study of Pain
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Wie Placebos den Schmerz im Gehirn dämpfen (19.2.04)
->   Studie: Schmerzlindernde Wirkung von Akupunktur (7.1.04)
->   Britischer Großversuch: Cannabis als Schmerzmittel (20.8.03)
->   Schmerztherapie: Mängel in der Behandlung (28.3.03)
 
 
 
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01.01.2010