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Hubble-Foto zeigt Kinderstube des Universums  
  Eine neue Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble ermöglicht der Wissenschaft einen Blick in die Urzeit des Universums. Erstaunt zeigten sich die Astronomen von den bizzaren Formen der fernen Galaxien.  
"Zum ersten Mal schauen wir auf Sterne zurück, die sich aus der Tiefe des Urknalls gebildet haben", sagte der Direktor des Instituts für Raumfahrtteleskopie, Steven Beckwith, am Dienstag in Baltimore.
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Erst Anfang März 2004 präsentierte ein europäisches Forschungsteam Aufnahmen einer Galaxie, die sich 13,23 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt befindet.
->   Älteste bisher bekannte Galaxie entdeckt (1.3.04)
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Mehr als 13 Milliarden Jahre alt
 
Bild: Hubble

Die Hubble-Kameras fingen in einer Langzeitbelichtung von einer Million Sekunden - das sind mehr als elfeinhalb Tage - in rund 400 Erdumdrehungen Lichtwellen auf, die vor mehr als 13 Milliarden Jahren durchs Universum eilten.

Damals befand sich das Universum noch in den frühen Phasen seiner Entwicklung. Die vorherrschende astronomische Theorie besagt, dass das Universum vor 13,7 Milliarden Jahren in einem Urknall entstanden ist.
10.000 Galaxien im "Hubble Ultra Deep Field"
Die Aufnahme zeigt etwa 10.000 Galaxien, einige von ihnen in chaotisch wirkender Formgestaltung. Die Aufnahme erfasst nur einen äußerst kleinen Teil des Himmels unterhalb des Sternbilds Orion, bezeichnet als "Hubble Ultra Deep Field" (HUDF). Dieser wurde mit einer bisher nie da gewesenen Tiefe dargestellt.

Die Wissenschaftler verglichen das Foto mit der präzisen Aufnahme des Prägedatums einer Münze aus einer Entfernung von 1,6 Kilometern. "Diese Bilder werden noch über Jahre hinweg in den astronomischen Handbüchern zu finden sein", sagte Beckwith. Jetzt beginne eine intensive Erforschung der Aufnahme mit möglicherweise neuen Erkenntnissen zur Entstehung von Sternen und Galaxien.
Die Geschichte des Universums laut Hubble
 
Bild: NASA

Hubble vor dem Aus
Das Foto aus der Tiefe des Raums ist vielleicht eine der letzten Aufnahmen von Hubble. Das Weltraumteleskop ist auf eine regelmäßige Wartung durch Astronauten angewiesen. Die NASA hat jedoch angekündigt, dass sie diese als Folge des "Columbia"-Unglücks einstellen wird.

Ohne Reparaturen könne Hubble vielleicht schon in diesem Jahr ausfallen, sagte Beckwith. Mit etwas Glück könne das Teleskop aber auch noch fünf weitere Jahre seine Arbeit verrichten.

Paul Recer/AP
science.ORF.at
->   HubbleSite
->   Hubble-Homepage der ESA
->   Video zur neuen Hubble-Aufnahme (BBC)
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01.01.2010