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Genomforschung: Projekte untersuchen Auswirkung  
  Sechs neue Projekte starten dieser Tage im Rahmen des österreichischen Genomforschungsprogramms GEN-AU. Sie sollen die Auswirkungen der Genomforschung auf die Gesellschaft untersuchen.  
Ethische, rechtliche, soziale und wirtschaftliche Fragen stehen im Mittelpunkt. Die Projekte sind Bestandteil des GEN-AU-Begleitprogramm ELSA, das vom Wissenschaftsministerium in den kommenden drei Jahren mit 1,5 Millionen Euro gefördert wird.

"Embedded Scientists" aus unterschiedlichen Disziplinen sollen angelehnt an einzelne GEN-AU-Projekte gesellschaftsrelevante Fragen der Genomforschung untersuchen, wie in einer Aussendung mitgeteilt wurde.
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GEN-AU: Genomforschung im Zeichen der Biomedizin
GEN-AU (GENome Research in AUstria) läuft über einen Zeitraum von neun Jahren. Gefördert werden Projekte rund um die Analyse von Struktur und Funktion des menschlichen Genoms oder der Genome wissenschaftlich und wirtschaftliche interessanter Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen.
->   Alles zum Stichwort GEN-AU in science.ORF.at
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Für eine bessere Kommunikation
Mehrere ELSA-Projekte konzentrieren sich demnach auf die Verbesserung der Kommunikation zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft. So will etwa die Naturwissenschaftlerin und Wissenschaftstheoretikerin Ulrike Felt von der Universität Wien ein Umfeld entwickeln, in dem Laien mit Forschern in Interaktion treten.
Projekt "Reden wir über GOLD"
Dafür dockt sie an das GEN-AU-Projekt von Rudolf Zechner zu "Genomics of Lipid Associated Disorders" an.

Ziel von "Reden wir über GOLD - Eine Analyse der Interaktion zwischen Genom-Forschern und der Öffentlichkeit als Lernprozess" ist ein besseres Verstehen, wie sich Laien zu dieser Art von Forschung positionieren, wie sie die sozialen und ethischen
Dimensionen wahrnehmen und welchen Einfluss Gender und direkte Betroffenheit haben.
->   "Genomics of Lipid Associated Disorders" (GOLD)
Veränderungen im Genetik-Diskurs
Wie verändert die neue Komplexität den Diskurs über Genetik? Diese Frage wiederum untersucht der Molekularbiologe Helge Torgersen vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in seinem Projekt "Die post-genomische Ära".

Ziel des Projektes ist es zu verstehen, wie sich Sozialwissenschaftler neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Paradigmenwechsel aneignen und welche Vorgänge bei der Übersetzung naturwissenschaftlicher Konzepte in die öffentliche Debatte eine Rolle spielen.
ELSA bald auch im Netz
Eine eigene Programmseite wird in Kürze unter www.gen-au.at/ELSA eingerichtet. Auf dieser sollen laufend Zwischenergebnisse veröffentlicht werden.
->   GEN-AU Genomforschung in Österreich
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Die weiteren Projekte im Rahmen von ELSA
Die Soziologin Maria Hofmarcher vom Institut für Höhere Studien untersucht die von der Biotechnologie ausgelösten sozio-ökonomischen Entwicklungen auf die Krankenkassen. Ihr Projekt: "Sozialökonomische Veränderungen und Biotechnologien aus geschlechtsspezifischer Perspektive - Die Anwendung biotechnologischen Wissens im Modell der Krankenversicherung".

Der Wiener Politikwissenschaftler Herbert Gottweis heftet sich für seine Untersuchung der Bedeutung von Biobanken für die Gesundheitspolitik an Kurt Zatloukals Grazer Forschungen zu "Eine umfassende Krankheitsbank für die funktionelle Genomforschung". Sein Projekt: "Zur
Transformation der Gesundheitspolitik: Biobanken,
Pharmakogenetik/Pharmakogenomik und Governance in der biomedizinischen Forschung".

Wilhelm Berger, Wissenschaftsforscher am Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) der Universitäten Klagenfurt, Wien, Innsbruck und Graz will konventionellen Ethikvorstellungen kritisch entgegentreten, in deren Brennpunkt die "individuelle Entscheidung" steht. Sein Projekt: "Pränatale Diagnose: Individuelle Entscheidung oder 'Verteiltes Handeln'?".

Österreichische Medizingeschichte schreibt Michael Hubenstorf vom Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Wien in seinem Projekt "Wissenschaftliche Rückständigkeit und die Last der Ideologie. Historische Verzögerung in der österreichischen Genomforschung und politische Forderungen nach praktischer Anwendung, 1945-1980er Jahre".
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01.01.2010