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Homöopathie hilft bei Mandelentzündung  
  Immer mehr Eltern und Ärzte steigen in der Behandlung von Mandelentzündung bei Kindern um auf Homöopathie. Häufig gelingt es nach längerer Behandlung sogar, eine drohende Operation zu vermeiden.  
Der HNO-Facharzt Michael Schröckenfuchs etwa unterstützt diese Tendenz: "Bevor man operiert, sollte man alle Wege ausschöpfen", sagt er - und verweist auf das Operations- und Narkoserisiko.

Wenn man jedoch auf der anderen Seite seh, dass auch die homöopathische Behandlung innerhalb von drei Monaten nicht helfe, dann sei der Druck der Patienten ohnehin meist so groß, dass operiert werde.
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Zwei Gruppen Kinder, die zu Mandelentzündung neigen
Homöopathen unterscheiden zwischen lymphatischen und lithämischen Kindern. Mit dieser genauen Unterscheidung, die körperliche und psychische Merkmale einschließt, sowie den individuell zugehörigen Arzneien ist der Homöopath in der Lage, Infektionsneigungen im Allgemeinen und Mandelentzündung im Besonderen bei Kindern in den Griff zu bekommen.
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Homöopathische Studie für "Masterplan"
Die Homöopathin Anita Brunner arbeitet gemeinsam mit Kinderfachärzten an einer Studie mit dem Ziel, die Merkmale der beiden Gruppen systematisch zu erfassen.

Zusätzlich soll mithilfe eines eigens für Kinderärzte entwickelten Fragebogens eine Art Masterplan entwickelt werden, der die homöopathische Behandlung von Kindern mit besonderer Infektneigung in der täglichen Praxis erleichtert.

"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Homöopathie wirkt, vor allem wenn man im früheren Kindesalter Infektionen sanft auskuriert. Dann kommt es später weniger häufig zu heftigen Infektionen", sagt Brunner.
Lymphatische kontra lithämische Kinder
"Lymphatische Kinder kennzeichnen sich insgesamt durch den 'Mangel', durch die Schwäche. Sie haben immer wieder auftretenden Schnupfen, Husten, häufige Infekte der oberen Luftwege", erklärt die Homöopathin.

"Sie neigen zu häufigen Mandelentzündungen, geschwollenen Lymphknoten. Man findet immer wieder pastose Haut bei den Patienten. Sie schwitzen vor allem Nachts auf dem Kopf." Oft seien diese Kinder anhänglich, schüchtern, langsamer in ihrer Entwicklung.

"Ihnen gegenüber stehen die lithämischen Kinder. Sie sind offen extrovertiert, sie sind schnell in ihrer Entwicklung und neigen eher zu den eitrigen Entzündungen", so Anita Brunner.
Chronische Mandelentzündung und Antibiotika
Auch wenn Antibiotika - speziell bei eitriger Mandelentzündung - unumgänglich sind, es kann bei häufiger Anwendung zu Resistenzen kommen. Eltern machen immer wieder die Erfahrung, dass nach einer an sich abgeschlossenen Therapie bald wieder eine Entzündung erfolgt.

Wie HNO-Spezialist Michael Schröckenfuchs erläutert, gelangen nur geringe Mengen der Antibiotika in die Mandeln. Nicht alle Bakterien würden abgetötet, "daher werden diese resistenter". Chronische Entzündungen können die Folge sein.
Homöopathie, um den Kreislauf zu durchbrechen
Oft steht am Ende einer immer wiederkehrenden Mandelentzündung die operative Entfernung. "Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, lohnt es sich, eine homöopathische Behandlung zu versuchen", sagt die Homöopathin Brunner.

"Indem man den Kindern die Infektneigung nimmt und sie vor einer Schädigung der Mandeln schützt. Wenn die Mandeln bereits zerklüftet sind und ihre immunologische Funktion nicht mehr erfüllen können, ist es besser, man entfernt sie."

Martina Schmidt, Modern Times Gesundheit
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Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in der Sendung "Modern Times Gesundheit" am Freitag, 4.6.2004, um 22.35 Uhr in ORF2.
->   Modern Times Gesundheit
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->   HNO-Praxis von Michael Schröckenfuchs
->   Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin
->   Homepathy Online (Journal of Homeopathic Medicine)
->   Mehr zum Stichwort Homöopathie in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010