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Androsch-Stiftung: Zehn Mio. Euro für ÖAW  
  Der Industrielle Hannes Androsch hat eine nach ihm benannte Stiftung bei der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) eingerichtet, die zunächst mit einer Mio. Euro dotiert ist. Bis zum Jahr 2012 soll das Stiftungsvermögen auf zehn Mio. Euro angehoben werden. Aus den Anlageerlösen sollen wissenschaftliche Arbeiten zu den Themenschwerpunkten "Arbeit und Festigung des sozialen Ausgleichs und Friedens" gefördert werden.  
Am Montag (21.6.04) hat die konstituierende Sitzung der Stiftung stattgefunden.
Bedeutendste Privatstiftung seit 1945
Die Stiftung ist nach Angaben der ÖAW die bedeutendste von privater Hand getragene gemeinnützige Stiftung in Österreich seit 1945. Ihre Einrichtung entspricht, so Androsch, seinem "Selbstverständnis als Citoyen, als sich der Gesellschaft gegenüber verpflichtet fühlender Staatsbürger".
Androsch: ÖAW "Visitenkarte für Wissenschaft"
"Wenn man das Glück hat, zu einem gewissen Wohlstand gekommen zu sein, sollte man einen Beitrag für die künftige Entwicklung leisten", begründete Androsch gegenüber der APA seine Beweggründe für die Einrichtung der Stiftung.

Er wolle damit auch ein Zeichen zu Gunsten der Bedeutung von Wissenschaft und Forschung setzen, die in Österreich zunehmend stiefmütterlich behandelt würden. Die ÖAW habe er für seine Stiftung ausgewählt, weil sie eine "Visitenkarte für Wissenschaft und Forschung in Österreich" sei.
Beispiel soll Schule machen
ÖAW-Präsident Herbert Mang findet es "großartig, dass es nun auch in Österreich ein Mäzenatentum dieser Art gibt. Ich kann nur hoffen, dass dieses Beispiel Schule macht." Man wolle mit der Stiftung schnell operativ werden. Wieviel jährlich für Forschungsprojekte zur Verfügung steht, sei aber noch nicht abzuschätzen, sagte Mang.
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Die Stiftung
Präsident der Stiftung ist Androsch. Deren Vorstand gehören weiters Renate Platzer, Geschäftsführerin der Androsch International Management Consulting GmbH, ÖAW-Präsident Mang und ÖAW-Generalsekretär Herwig Friesinger an.
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Thema "Arbeit": Für Lösungen der Zukunft
Das Thema "Arbeit" hat Androsch gewählt, "weil es für jeden Menschen ein essenzielles ist". Der Übergang zur Informations-, Bildungs- und Wissensgesellschaft, die Globalisierung, die demografischen Veränderungen und die alternde Gesellschaft würden unsere Gesellschaft im Allgemeinen und die Arbeitswelt im Besonderen von Grund auf verändern.

Es sei daher notwendig, rechtzeitig auf die sich abzeichnenden Veränderungen zu reagieren, um perspektivische Ansätze und Modelle für sozialverträgliche Problemlösungen und deren zukunftstaugliche Bewältigung entwickeln zu können.

Dazu soll die Stiftung beitragen, deren Erlöse von einem wissenschaftlichen Beirat aus zwölf ÖAW-Mitgliedern vergeben werden.
Spendenbegünstigungsklausel erreicht
Androsch hofft, mit der Stiftung auch ein "Signal für weitere solche Initiativen" gesetzt zu haben: "Es wäre zu begrüßen, wenn andere diesem Beispiel folgen würden." Die Gründung sei allerdings eine "quälende Prozedur" gewesen.

Laut dem Rechnungsprüfer der Stiftung, Gerhard Pichler, sei es in langen Verhandlungen mit dem - "durchaus wohlwollend gesinnten" - Finanzministerium gelungen, eine Spendenbegünstigungsklausel für die gemeinnützige Stiftung zu erreichen. Dies wäre durchaus auch ein "beispielhaftes Modell" für andere derartige Initiativen.
->   ÖAW
 
 
 
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01.01.2010