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Akademie-Reform: Grund für ÖAW-Chef Mang unklar  
  Seit vergangener Woche ist bekannt, dass die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) reformiert werden soll. ÖAW-Präsident Herbert Mang hat nun den Dialog mit dem Forschungsrat (RTF), der dafür Empfehlungen machen soll, prinzipiell begrüßt. Die Gründe für die Reform sind ihm allerdings unklar.  
"Vorgefasste Meinungen"?
Günther Bonn, stellvertretender RTF-Vorsitzender, habe in einem Interview "von Gründen" gesprochen, "die seiner Meinung nach eine Reform der ÖAW rechtfertigen würden", schreibt Mang am Dienstag in einer Aussendung.

"Er nannte sie jedoch nicht. Anstatt dessen warf er einige Fragen auf, die nur dann Anhaltspunkte für die behauptete Reformbedürftigkeit der Akademie bieten, wenn die Antworten aufgrund vorgefasster Meinungen bereits vorliegen", so Mang weiter.
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Forschungsrat soll Empfehlungen vorlegen
Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) hatte den RFT brieflich gebeten, sich Gedanken über Reformen im Bereich der ÖAW zu machen und Empfehlungen über ein Reformkonzept vorzulegen.

Begründet wurde dies im Büro Gehrers sowie vom stellvertretenden Vorsitzenden des RFT, Günther Bonn, gegenüber der APA u.a. durch das neue Universitätsgesetz (UG), welches das Verhältnis zwischen Unis und Akademie geändert habe.
->   Mehr dazu: ÖAW soll reformiert werden (24.6.04)
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Erstes Gespräch bereits erfolgt
Vergangenen Freitag gab es laut APA im Bildungsministerium ein erstes Gespräch zwischen Mang und Bonn, bei dem "kontinuierliche Zukunftsentwicklungsgespräche" zwischen ÖAW und Forschungsrat sowie eine Abstimmung der Zukunftsplanung der Akademie mit dem Rat vereinbart worden sind.
Mang: Keine "Rivalitäten zwischen Unis und ÖAW ...
Mang kritisiert in der Aussendung, dass das UG als Grund für Reformen angegeben wird: Mit dem Regelwerk hätte der Gesetzgeber "eines sicher nicht bezweckt: die Kultivierung von Rivalitäten zwischen Universitäten und Akademie".

In Zeiten, in denen es auf Bündelung und Clusterbildung ankomme, sollte man das Gesetz nicht als Vorwand für Überlegungen verwenden, die dazu angetan seien, das gute Einvernehmen zwischen Universitäten und Akademie nachhaltig zu stören, so der ÖAW-Chef.
... und keine Zurufe von außen"
Die Akademie sei, "ohne dass es dazu Zurufe von außen bedurft hätte", stets bemüht gewesen, ihre Organisation den Erfordernissen der Zeit anzupassen, betonte Mang. In ihrem satzungsmäßigen Wirkungskreis sei die ÖAW von den Bundes- und Landesbehörden unabhängig, sie sei nur der Wissenschaft verpflichtet.

"Die indirekte Einmahnung von Reformen mit dem Hinweis darauf, dass 'nichts von oben' (Zitat Bonn, Anm.) verordnet werde, ist daher unangebracht", sagte Mang.
Selbstlob der Akademie
Die Akademie stellt nach Ansicht Mangs eine "vorbildliche Synthese von Gelehrtengesellschaft und Trägerin von Forschungseinrichtungen dar, um die man Österreich im Ausland beneidet".

Der Akademie-Präsident erwähnt in diesem Zusammenhang zahlreiche Institutsneugründungen der vergangenen Jahre wie das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA). Hätte die ÖAW diese Initiativen nicht ergriffen, "dann gäbe es mehrere hundert einschlägige Arbeitsplätze für hochbegabte junge Wissenschafter nicht".
Kein "Wer zahlt, schafft an"
Die ÖAW begrüßt, so Mang abschließend, den "positiven Dialog" mit dem RFTE, der nach einigen Irritationen in Gang gesetzt wurde. Die Maxime, "wer zahlt, schafft an" sollte in einem solchen Dialog jedoch nicht im Vordergrund stehen.
->   ÖAW
->   Bildungsministerium
->   Rat für Forschung und Technologieentwicklung
 
 
 
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01.01.2010