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Springer-Fachverlage: Kostenlose Artikel im Internet  
  Die Fachverlagsgruppe Springer - weltweit zweitgrößte Verlagsgruppe für Wissenschaft, Technik und Medizin - hat angekündigt, in Zukunft einen kostenlosen Zugriff auf ihre Publikationen im Internet zu gewähren.  
Voraussetzung sei, dass der Autor 3000 Dollar (2460 Euro) je freigegebenem Artikel an Springer zahlt. Das Unternehmen strebt zudem an die Börse. Zieltermin sei das Jahr 2007, sagte Vorstandsvorsitzender Derk Haank am Donnerstag in Berlin.
Neues Geschäftsmodell "Open Choice"
Mit dem neuen Geschäftsmodell "Open Choice" komme Springer einer Forderung aus der Wissenschaft nach ungehindertem Zugriff auf Forschungsergebnisse im Netz nach.

In Zukunft könnten Wissenschaftler neben der Veröffentlichung ihrer Aufsätze in den von Springer herausgegebenen Fachpublikationen gegen Gebühr die Artikel für einen kostenlosen Zugriff freigeben

Gleichzeitig behalte Springer das traditionelle Verlegermodell bei. "Wir wollen den Autoren beides anbieten und ihnen die Wahl lassen", sagte Haank.
Gefordert von vielen Organisationen
Organisationen wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Max-Planck-Institute fordern seit längerer Zeit ein "Open Source"-Modell für wissenschaftliche Arbeiten im Internet.
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Offener Informationszugang für alle gefordert
Mittlerweile existieren eine Reihe von Initiativen, die Forschungsergebnisse bzw. in Fachjournals publizierte Studien offen zugänglich machen wollen. In Berlin ging im Oktober 2003 eine Konferenz zu diesem Thema zu Ende - mit der Unterzeichnung der "Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen". Bei der dreitägigen Konferenz "Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities" im Berlin-Dahlemer Harnack-Haus der deutschen Max-Planck-Gesellschaft diskutierten international führende Experten über neue Zugangsmöglichkeiten zu wissenschaftlichem Wissen und kulturellem Erbe.
->   Mehr dazu: Artikel vom 22. Oktober 2003
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Modell bereits in Anwendung
Das von Springer angekündigte Modell wird bereits von anderen "Open-Access"-Projekten wie beispielsweise der "Public Library of Science" verwendet.
2003 von Berltesmann übernommen
Springer war im vergangenen Jahr von den Finanzinvestoren Cinven und Candover vom Medienkonzern Bertelsmann übernommen worden.

Im Mai 2004 hatten die Investoren die in Springer Science+Business Media umbenannte Gruppe mit dem holländischen Verlag Kluwer Academic Press (KAP) fusioniert. Der Zusammenschluss sei nun vollzogen, sagte Haank.
->   Springer Verlag
->   PLOS
Mehr zu diesen Themen in science.ORF.at:
->   Neue Wege beim wissenschaftlichen Publizieren (11.8.03)
->   Wissenschaft gratis für alle? (3.9.01)
->   Helge Torgersen: Die Zukunft der wissenschaftlichen Zeitschrift (6.7.01)
 
 
 
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01.01.2010