News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Hawaii-Inseln liegen genau dort wo sie hingehören  
  Die Hawaii-Inseln im Pazifik liegen - entgegen früherer Berechnungen - doch genau dort, wo sie hingehören. Zu diesem Ergebnis kommt nun die Untersuchung eines internationalen Geologenteams.  
Der deutsche Geologe Bernhard Steinberger von der Universität Bayreuth ging zusammen mit seinem Kollegen Rupert Sutherland aus Neuseeland und Richard O'Connell aus den USA alten Berechnungen auf den Grund, nach denen die Hawaii-Inseln eigentlich an anderer Stelle aus dem Pazifischen Ozean herausragen müssten.

Die Ergebnisse des Forscherteams sind in der jüngsten Ausgabe des britischen Wissenschaftsmagazins "Nature" erschienen.
...
Die Studie ist unter dem Titel "Prediction of Emperor-Hawaii seamount locations from a revised model of global plate motion and mantle flow" in "Nature", Bd. 430, Seiten 167-173 , Ausgabe vom 8. Juli 2004 erschienen (doi:10.1038/nature02660).
->   Abstract der Studie in "Nature"
...
Fehlerhafte Berechnungen
Grundlage der fehlerhaften Berechnungen waren demnach falsche Annahmen über die Bewegung der großen tektonischen Platten (Afrikanische Platte, Antarktische Platte und Pazifische Platte) zueinander.
Hawaii-Inseln sind herausragende Vulkane
Erdgeschichtlich entstanden die Hawaii-Inseln, die als Vulkane aus dem Erdmantel herausragen und nur der sichtbare Teil einer langen Vulkankette sind, als eine Abfolge von Eruptionen.
Vulkane änderten einst Driftrichtung
Die Vulkane der Hawaii-Kette liegen deshalb wie aufgeschnürt auf einer nahezu geraden Linie. Allerdings bildet diese Kette einen scharfen Knick zur so genannten Emperor-Kette.

Dies ist nach den Erkenntnissen von Steinberger und seinen Kollegen darauf zurückzuführen, dass die Krustenplatte, aus denen die Vulkane aufsteigen, von mehreren Dutzend Millionen Jahren ihre Driftrichtung veränderte.
Mit teilweise "erhöhter Geschwindigkeit"
Während sich die vulkanischen "hotspots" normalerweise nur mit einer Strömungsgeschwindigkeit von maximal einem Zentimeter pro Jahr bewegen, muss sich dieses Tempo auf Grund der neu berechneten Verschiebungen der tektonischen Platten zeitweise auf mehrere Zentimeter pro Jahr erhöht haben.

Das erhöhte Tempo führte dazu, dass sich die Hawaii hotspots mit ungewöhnlich hoher Bewegung Richtung Süden verlagerten. Die Verschiebung gegenüber dem ursprünglich anzunehmenden Verlauf wurde laut Steinberger durch interne Verformungen der tektonischen Platte begünstigt.
->   Bayerisches Geoinstitut der Universität Bayreuth
->   Institute of Geological and Nuclear Sciences in Lower Hutt, New Zealand
->   Department of Earth and Planetary Sciences der Harvard University
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010