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Falscher Fisch: DNA-Beweis für Lebensmittelbetrug  
  Gut zwei Drittel der in den USA als Red Snapper verkauften Fische gehören anderen Fischarten an. Dies ergaben genetische Untersuchungen US-amerikanischer Wissenschaftler.  
Die falsche Kennzeichnung der Fische täusche nicht nur die Verbraucher, sondern könnte auch das Fischereimanagement erschweren, wenn die tatsächlichen Bestände anhand falscher Fangquoten überschätzt werden, berichten die Forscher in einer aktuellen Studie.
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Der Artikel " Fisheries: Mislabelling of a depleted reef fish" von Peter B. Marko et al. erschien im Fachjournal "Nature" (Band 430, S.309-10, Ausgabe vom 15..04; doi:10.1038/430309b).
->   Zum Original-Abstract
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Sonderfall USA?
In Deutschland seien derartige Täuschungen nicht bekannt, sagte Gerd Hubold von der Bundesforschungsanstalt für Fischerei in Hamburg im Gespräch mit der dpa.

Die Einhaltung der richtigen Namen und Bezeichnungen der Fische werde zudem von den Lebensmittelbehörden streng kontrolliert.
Falsche Etikettierung
Ein Team um Peter Marko von der University of North Carolina in Chapel Hill hatte von neun Händlern aus acht US- Bundesstaaten Red Snapper gekauft und das Erbgut der Fische untersucht.

77 Prozent der vermeintlichen Red Snapper gehörten anderen, teils eng verwandten Arten an. Die Fische könnten bereits auf den Fischereibooten, im Hafen oder später im Einzelhandel falsch gekennzeichnet werden.

Solche Umetikettierungen seien schwer zu entdecken, weil charakteristische Merkmale des Fisches während der Weiterverarbeitung verloren gingen, schreiben die Forscher.
Überfischungsproblem
Der Red Snapper (Lutjanus campechanus) lebt in den Korallen- und Felsriffen tropischer und subtropischer Gewässer und gehört zu den kommerziell bedeutsamsten Fischarten im Golf von Mexiko.

Bereits 1996 hatten die zuständigen Fischereibehörden die Bestände für überfischt erklärt und Maßnahmen zur Stabilisierung gefordert.

Bei den Verbrauchern hinterlasse der anhaltende Verkauf von angeblichen Red Snappern den falschen Eindruck, dass das Angebot mit der Nachfrage mithalten könne.
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"Roter Schnapper"
Die Bezeichnung Snapper, zu Deutsch "Schnapper", umfasst die Fischfamilie der Lutjaniden, zu der insgesamt etwa 185 Arten gehören. Als "Red Snapper" wird in den USA die Art Lutjanus campechanus bezeichnet, in anderen Ländern werden andere Arten unter demselben Namen gehandelt.
->   Red Snapper Conservation Association
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->   University of North Carolina
Mehr dazu in science.ORF.at
->   Food-Forensik: Lebensmittelbetrügern auf der Gen-Spur (30.5.04)
->   Das Stichwort Lebensmittel im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010