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Regensommer: Gut für die Landwirtschaft  
  Während der bisherige Sommer Freiluftsportler und Sonnenanbeter wohl kaum zu Begeisterungsstürmen hinreißen lässt, sind Landwirte mit dem nass-kühlen Wetter alles in allem gar nicht unzufrieden.  
Vor allem das Wasser tut vielen Feldfrüchten gut, etwa die Getreidebestände wachsen bis jetzt recht zufrieden stellend, hieß es dazu seitens der Niederösterreichischen Landwirtschaftskammer gegenüber der APA. Die Feuchtigkeit birgt aber auch Gefahren für die Kulturpflanzen.
Getreide profitiert, Mais bräuchte mehr Wärme
Die im Osten Österreichs teilweise schon eingebrachte Wintergerste habe größtenteils gute Erträge gebracht, berichtete ein Experte der Kammer.

Nachdem sie aus botanischer Sicht zu den Gräsern gehören, schätzen die meisten Getreidesorten das Wasser. Auch die niedrigen Temperaturen mögen Weizen und Gerste lieber als die trockene Hitze des Vorjahres.

Eine Ausnahme bildet allerdings der Mais, der höhere Temperaturen benötigen würde. Vergleichsweise etwas unterentwickelt sind daher die Pflanzen in diesem Jahr. Allerdings können die Kulturen den Rückstand rasch aufholen, so es doch noch wärmer wird.
Trockenheit für Ernte notwendig
So gut das Regenwetter dem Getreide auch tut, für die Ernte bräuchten die Bauern doch einige Tage Trockenheit.

Muss Weizen oder Roggen nass geerntet werden, so fallen nicht nur Trocknungskosten an, es sinkt auch die Qualität des Korns, die so genannte Backeignung nimmt ab.

Das ist nach Auskunft der Landwirtschaftskammer für heimische Bauern besonders schlecht, da man hierzulande auf Qualitätsweizen setzt.
Raps: Kühles Wetter bevorzugt
Für den Raps gilt Ähnliches wie für die Getreidesorten. Er liebt generell kühleres Wetter und gedeiht dementsprechend gut, deutlich besser als im Vorjahr. Noch nicht viel lässt sich derzeit über die Sonnenblumen sagen, sie beginnen gerade erst zu blühen.
Heuernte schwierig
Wenigstens drei regenfreie Tage brauchen Bauern, damit sie eine gute Heuernte einfahren können. Und das ist heuer gar nicht so einfach.

Für die einmal gemähten und zum Trocknen ausgelegten Gräser ist Regen besonders schlecht, da sofort Nährstoffe verloren gehen. Die Qualität sinkt drastisch, bis das Heu praktisch nur noch den Nährwert von Stroh hat.

Alleine für das Wachstum der Grünland-Flächen ist das derzeitige Wetter nahezu optimal.
Gefahr des Pilzbefalls durch Feuchtigkeit
Doch so gut Feldfrüchte und Wiesen auch wachsen, die feuchte Witterung birgt auch die Gefahr Pilz- und Insektenbefall. Hier heißt es für die Landwirte heuer besonders achtsam zu sein.

Speziell bei den Blattläusen haben sich im Vorjahr durch die lange Wärme ziemlich hohe Populationsdichten entwickelt, was heuer noch immer ein Nachspiel hat.

Auch sind manche Pflanzen - wie etwa der wärmeliebende Mais - bei kühleren Temperaturen anfälliger für Schädlinge.
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01.01.2010