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Hawking ändert Theorie zu Schwarzen Löchern  
  Schwarze Löcher sind offenbar doch nicht alles vernichtende Phänomen, wie bisher angenommen. Der britische Physiker Stephen W. Hawking behauptet jedenfalls, eine Lösung des Paradoxons rund um die mysteriösen Gebilde gefunden zu haben. Denn bisher nahm die Fachwelt an, dass in Schwarzen Löchern jegliche Information vernichtet wird, andererseits lehrt die Quantenphysik, dass das nicht möglich ist.  
Wie Hawking seinen 180 Grad-Schwenk im Detail begründet, ist derzeit noch nicht bekannt, berichtet der "New Scientist" in seiner jüngsten Ausgabe.
->   "New Scientist": Hawking cracks black hole paradox (15. 7. 04)
Details werden bei Konferenz vorgestellt
Er habe jedenfalls angekündigt, seine neuen Berechnungen bei der "International Conference on General Relativity and Gravitation" in Dublin (Irland) am 21. Juli zu präsentieren.

Auch gegenüber dem Sender BBC bestätigte Hawking seine neuen Ansichten über das Wesen der Schwarzen Löcher.
->   BBC: Hawking backs down on black holes (15. 7. 04)
Schwarzes Loch mit Paradoxon
Wenn die Fachwelt Hawkings Ansatz akzeptiert, dann hätte er ein Paradoxon gelöst, dass er vor Jahrzehnten selbst in die Welt gesetzt hatte. Er hatte nämlich 1976 errechnet, dass ein Schwarzes Loch doch nicht völlig schwarz ist. Vielmehr sendet es rund um den so genannten Ereignis-Horizont doch Strahlung aus. Ein Schwarzes Loch, das keine frische Nahrung in Form von Materie erhält, würde so langsam verdampfen.
Strahlung des Ereignis-Horizonts
Allerdings würde Strahlung am Ereignis-Horizont - nach ihrem Entdecker Hawking-Strahlung genannt - absolut nichts über die Verhältnisse im Inneren aussagen. Die Konsequenz aus diesen Überlegungen ist, dass jede Information über ein Teilchens, das in den Sog des Lochs gerät und darin verschwindet, für immer verloren geht.
Graue statt Schwarze Löcher?
Mit der Revision seiner ursprünglichen Behauptung wird Hawking übrigens auch eine Wette verlieren. Er muss einem Kollegen, John Preskill vom California Institute of Technology (US-Bundesstaat Pasadena), eine Enzyklopädie spendieren. Unklar ist bis jetzt, ob der Name der Gebilde durch Hawkings Entdeckungen nicht vielleicht in "Graue Löcher" umgewandelt werden muss.
->   "International Conference on General Relativity and Gravitation"
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Schwarze Löcher sind keine "Informationsfresser (3.3.04)
->   Stephen Hawking wird 60 (7.1.02)
->   Stephen Hawkings "Universum in der Nussschale" (16.10.01)
 
 
 
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01.01.2010