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"Kremser Hüfte": Prothesen individuell angepasst  
  Ein Kremser Arzt hat gemeinsam mit einer Mödlinger Medizintechnik-Firma eine Hüftprothese entwickelt, die aus einzelnen Modulen individuell für jeden Patienten zusammengesetzt werden kann.  
Damit können unangenehme Folgen von Hüftoperationen - wie unterschiedlich lange Beine und dadurch bedingte Gehbehinderungen - vermieden werden.
Hüftgelenk als Baukasten
Besonders mit Hilfe eines in Länge und Winkel variablen Schenkelhalses kann im Gegensatz zu den Standardimplantaten auf die Eigenheiten des jeweiligen Gelenks eingegangen werden.

Vor der Operation werden über Röntgen und CT-Aufnahmen die Längen- und Winkelverhältnisse vor der Operation genau vermessen.

Während der Operation kann der Mediziner die beweglichen Adapter in verschiedenen Längen und Winkeln zunächst aus Kunststoff zusammensetzen und die exakte Funktion des Hüftgelenks nachahmen.

Somit hat er die Möglichkeit, die optimale Muskelspannung und Stabilität zunächst zu überprüfen. Erst wenn alles passt, setzt der Arzt die perfekte Kombination der Einzelteile aus Titanlegierung und Keramik zusammen.
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Beinlängendifferenz wird ausgeglichen
Nach Unfällen, etwa nach einem Oberschenkelhalsbruch, kann als bleibender Schaden auch ein verkürztes Bein zurückbleiben. Bei einer Hüftgelenksoperation konnten Differenzen in der Beinlänge zwar ausgeglichen werden.

Mit den Standardimplantaten gelang dies aber nur bis zu einer Länge von etwa acht Millimeter. Das neue System bietet nun verschieden lange Schenkelhälse an, mit deren Hilfe auch eine Beinlängen-Differenz von drei Zentimetern korrigiert werden kann. Für die Patienten bedeutet das eine enorme Verbesserung ihrer Lebensqualität.
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Exakte Funktion erhöht Patienten-Zufriedenheit
12.000 Hüftoperationen werden in Österreich jährlich durchgeführt. Das häufigste Problem danach sind unterschiedliche Beinlängen. In den USA ist das sogar der häufigste Grund für Klagen.

Das neue multivariable System, wurde im letzten Jahr bereits 1.500 Mal erfolgreich eingesetzt - nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland und Italien.

Es wird unter der Bezeichnung "Varicon" vertrieben und von der Mödlinger Firma Falcon Medical erzeugt. Den Rohstoff liefert Böhler-Uddeholm.

Rike Fochler, Modern Times Gesundheit
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Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in der Sendung "Modern Times Gesundheit" am Freitag, 14. Juli 2004, um 22.35 Uhr in ORF 2.
->   Modern Times
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->   Falcon Medical
->   Krankenhaus Krems
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Künstliches Kiefergelenk aus Stammzellen (1.12.03)
->   Die Operation nach der Operation (30.11.01)
->   "Lebensverlängerung" von Hüftprothesen (12.9.01)
 
 
 
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01.01.2010