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Mediation: Damit Konflikte nicht vor Gericht enden  
  Konflikte enden oft vor Gericht, doch so genannte Mediatoren versuchen andere Lösungen zu finden - und zwar nicht nur in Familienstreitigkeiten, sondern auch in der Wirtschaft. Eine Tagung in Admont widmet sich dem noch jungen Verfahren zur Konfliktlösung.  
Beispiel Flughafenausbau
Wenn einer gewinnt, muss ein anderer verlieren. Die meisten Kinderspiele funktionieren so. Kein Wunder, dass wir in Konfliktsituationen in diesen Kategorien denken. Es können auch beide gewinnen, sagen Mediatoren: wenn man miteinander spricht anstatt zu streiten. Paradebeispiel für Wirtschaftsmediation ist das Mediationsverfahren um den Ausbau des Wiener Flughafens.
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"Summer School" für Wirtschaftsmediation in Admont
In dieser Woche widmet sich in Admont in der Steiermark eine internationale "Summer School" für Wirtschaftsmediation dem aufstrebenden Berufs- und Forschungszweig - mit Mediatoren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.
->   1st International Summer School on Business Mediation
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Vermittlung zwischen und innerhalb von Betrieben
Die Wirtschaftsmediation nimmt sich der Konflikte zwischen zwei Unternehmen an, aber auch der Konflikte innerhalb eines Betriebes.

Der Psychotherapeut und Mediator Mario Patera im ORF-Radio: "Wirtschaftsmediation ist die Alternative zum Gang vor Gericht. Es ist die selbst bestimmte Konfliktlösung - im Gegensatz dazu, dass ein Konflikt bei Gang vor Gericht ja delegiert wird - an den Richter und an die Anwälte."
Qualität der Mediation steigern
Mario Patera hat die "1st International Summer School on Business Mediation" initiiert. Der Psychotherapeut und Mediator über die drei Ziele der Veranstaltung:

"Erstens geht es um eine permanent wiederkehrende, internationale Begegnungsstätte für ausgebildete Wirtschaftsmediatoren. Zweitens wollen wir einen Brückenschlag zur Praxis schaffen. Drittes Ziel ist es, die Qualität in der Wirtschaftsmediation nachhaltig zu steigern."
Konflikte in Klein- und Mittelbetrieben
Am letzten Tag der Fortbildungswoche in Admont wird eine Studie präsentiert, die im Auftrag des Wirtschaftsministeriums den Umgang mit Konflikten in Klein- und Mittelbetrieben untersucht hat.

Zwei Ergebnisse verrät Veranstalter Mario Patera auf Radio "Österreich 1" vorab: Viele Betriebe sind skeptisch gegenüber Mediation bzw. Mediatoren. Und: in vielen Betrieben gelten Konflikte immer noch als Schande. Obwohl mehrere Studien im deutschsprachigen Raum ergeben haben, dass ein Manager bis zu 20 Prozent seiner Arbeitszeit mit Konflikten verbringt.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Mehr zu dem Thema in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010