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Zwei private Raumflugzeuge fliegen um Preis  
  Zwei privat finanzierte Raumflugzeuge wollen im Herbst in eine Höhe von 100 Kilometern fliegen. Damit geht das Rennen um den mit zehn Millionen Dollar dotierten "Ansari X Preis" in die heiße Phase.  
Mit dem prestigeträchtigen Preis, umgerechnet sind es rund 8,3 Millionen Euro, wollen die privaten Stifter den Weltraumtourismus sowie den Start von kostengünstigen Satelliten fördern. Aus ihrer Sicht könnten künftig Passagiere oder Ladungen schnell von einem Punkt der Erde zum anderen gebracht werden.
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Der Ansari-X-Prize: 1996 ins Leben gerufen
Den Wettbewerb ins Leben gerufen hatte der Luftfahrtingenieur Peter Diamandis bereits 1996. Inspiriert wurde er von den Auszeichnungen für Luftfahrtpioniere des frühen 20. Jahrhunderts. Das Paradebeispiel dafür sind die 25.000 Dollar, die Charles Lindbergh 1927 für seinen Transatlantikflug verdiente. "Mit einem kleineren, schnelleren und besseren Ansatz zur Luftfahrt hat Lindbergh gezeigt, dass ein kleines und professionelles Team die großen Vorhaben von Regierungsstellen überflügeln kann", heißt es bei der X-Prize-Stiftung.
->   X-Prize (www.xprize.org)
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Mit dem Helium-Ballon in die Höhe
 
Bild: Da Vinci Project

Das kanadische Projekt: "Wild Fire Mark VI".

Das kanadische "Da Vinci Project Team" stellte am Donnerstag in Toronto sein Raketenflugzeug "Wild Fire Mark VI" vor

Das Raketenflugzeug soll von dem weltgrößten wieder verwendbaren Helium-Ballon in eine Höhe von 24,4 Kilometern gehoben werden und von dort aus starten. Als Termin ist der 2. Oktober vorgesehen.
"SpaceShipOne" fliegt huckepack
 
Bild: EPA

Im Bild: "SpaceShipOne" (unten), befestigt an seinem Mutterflugzeug "Weißer Ritter".

Vier Tage vorher, am 29. September, geht "SpaceShipOne" in der kalifornischen Mojave-Wüste an den Start.

Anders als das kanadische wird das amerikanische Raketenflugzeug im Huckepack-Verfahren von einem Flugzeug bis in eine Höhe von mehr als 16 Kilometern geflogen und dort abgekoppelt.
100 Kilometer, zwei Mal in zwei Wochen
Die Regeln für den im Mai 1996 von den Stiftern ausgelobten Preis sehen vor, dass bis Januar kommenden Jahres ein privates Raumflugzeug innerhalb von zwei Wochen zwei Mal bis in eine Höhe von 100 Kilometern an den Rand des Orbits fliegen muss.

An Bord des Flugkörpers soll nicht nur ein Pilot sein, sondern auch das Äquivalent des Gewichts von zwei Passagieren und deren Ausrüstung. Um den Preis bewerben sich insgesamt 26 Teams aus sieben Ländern.
"SpaceShipOne" als Favorit
Als Favorit im Rennen um den "Ansari X Preis" gilt bislang das Raketenflugzeug "SpaceShipOne". Es hatte am 21. Juni als erstes privat finanziertes Raumflugzeug eine Höhe von rund 100,1 Kilometern erreicht und damit am "Rand des Weltalls" gekratzt.

Hinter dem Projekt stehen der Luftfahrtpionier Burt Rutan (60) und der Milliardär und Microsoft-Mitbegründer Paul Allen (51).

Beiden schwebt vor, innerhalb von zehn Jahren abenteuerlustigen Weltraumtouristen Flüge zum Preis einer Luxuskreuzfahrt anzubieten. Allen hat das Projekt bislang mit mehr als 20 Millionen Dollar gesponsert.
"Wild Fire": Erster bemannter Raumflug Kanadas
Bei dem 1996 gegründeten "Da Vinci Project Team" handelt es sich nach eigenen Angaben um das größte Technologie-Projekt von mehr als 600 Freiwilligen in Kanada.

Die "Wild Fire", die wie ein Torpedo aussieht, wird das erste bemannte Raumflugzeug Kanadas sein. Kanada rückt damit als vierte Nation in den exklusiven Kreis der bemannten Raumfahrt vor.
->   SpaceShipOne (Scaled Composites)
->   The da Vinci Project
Mehr zu diesem Thema im science.ORF.at-Archiv:
->   "SpaceShipOne": Flug ins All geglückt (22.6.04, ORF.at)
->   "SpaceShipOne" vor dem Sprung in den Orbit (17.6.04)
->   Space-Tourismus: Eine Branche hat "Hochkonjunktur" (22.4.03)
->   Rechtliche Grauzonen im Weltraum (11.4.03)
 
 
 
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01.01.2010