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Prozac: Die "Glückspille"  
  Prozac - hierzulande unter dem Namen Fluctin bekannt - wurde in den 1980er Jahren als "Glückspille" gefeiert. Das Antidepressivum gehört zur Gruppe der so genannten Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), die in den Stoffwechsel des "Glücksbotenstoffs" Serotonin eingreifen - und auf diese Weise die Stimmung heben.  
Als Neurotransmitter moduliert Serotonin Gefühle, Schlaf sowie Appetit und spielt folglich in der Steuerung zahlreicher Verhaltens- und physiologischen Funktionen eine wesentliche Rolle.

Ein Mangel an Serotonin in bestimmten Hirn-Regionen gilt u.a. als Ursache für Depressionen und Angststörungen.
Höhere Konzentration von Serotonin
Medikamente wie Prozac bzw. Fluctin mit dem Wirkstoff Fluoxetin unterbinden die Serotonin-Wiederaufnahme - eine Art Recycling - an den Kontaktstellen der Nervenzellen im Gehirn. Dadurch steht der "Glücksbotenstoff" in höherer Konzentration zur Verfügung und beeinflusst die Stimmungslage positiv.
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SSRI: Weniger Nebenwirkungen als andere Arzneien
Antidepressiva der Gruppe SSRI wirken gezielt auf den Serotoninkreislauf und beeinflussen andere Botenstoffe des Gehirns kaum oder gar nicht. Aus diesem Grund haben sie weniger und einheitlichere Nebenwirkungen als andere Psychopharmaka. Dennoch auftretende Nebenwirkungen umfassen: Übelkeit, Brechreiz, Durchfall, Kopfschmerzen, innere Unruhe, Schlafstörungen, Schwitzen.
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WHO warnt vor "neuer" Volkskrankheit Depression
Im Jahr 2000 warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor der "neuen" Volkskrankheit Depression.

Geschätzte 121 Millionen Menschen weltweit leiden an Depressionen und Angsterkrankungen, in Österreich sind rund 800.000 Menschen betroffen. Antidepressiva stehen an dritter Stelle der am häufigsten verschriebenen Medikamente.
->   Informationen zu Fluctin in www.netdoktor.de
Mehr zu diesen Themen in science.ORF.at:
->   Fehlendes Licht: Auslöser der Winter-Depressionen (17.11.03)
->   Depressionen verändern die Zeitwahrnehmung (10.9.03)
->   Antidepressiva fördern Neubildung von Gehirnzellen (8.8.03)
->   Das Stichwort Depression im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010