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Rennen um X-Prize: Private Rakete ist explodiert  
  Der Traum vom Zehn-Millionen-Dollar-Preis für eine Pioniertat in der privaten Raumfahrt ist für zwei 26-jährige US-Ingenieure in Flammen aufgegangen. Bereits beim Start explodierte ein Triebwerk ihrer unbemannten, sieben Meter langen Rakete "Rubikon 1".  
Das berichtete der US-Kabelsender MSNBC am Montag. Die Rakete der Ingenieure aus dem US-Bundesstaat Washington sei zwar noch wenige hundert Meter in die Luft geflogen, aber dann endgültig in alle Einzelteile zerfallen.
Rennen um "Ansari X Preis"
Das zweite Triebwerk sei wie ein brennender Stab in den Pazifischen Ozean abgestürzt. Der Kopf der Testpuppe sei wenige Minuten später als einziges übrig gebliebene Stück der Rakete an den Strand gespült worden.

Die beiden Ingenieure wollten am Rennen um den mit zehn Millionen Dollar (8,3 Millionen Euro) dotierten "Ansari X Preis" für einen Flug bis 100 Kilometer Höhe teilnehmen. Um den Preis bewerben sich insgesamt 26 Teams aus sieben Ländern.
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Der Ansari-X-Prize: 1996 ins Leben gerufen
Den Wettbewerb hatte 1996 der Luftfahrtingenieur Peter Diamandis ins Leben gerufen - inspiriert von den Auszeichnungen für Luftfahrtpioniere des frühen 20. Jahrhunderts. Das Paradebeispiel: die 25.000 Dollar, die Charles Lindbergh 1927 für seinen Transatlantikflug verdiente. "Mit einem kleineren, schnelleren und besseren Ansatz zur Luftfahrt hat Lindbergh gezeigt, dass ein kleines und professionelles Team die großen Vorhaben von Regierungsstellen überflügeln kann", heißt es bei der X-Prize-Stiftung.
->   X-Prize (www.xprize.org)
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Weitermachen trotzt Misserfolg
Ungeachtet des Misserfolgs wollen die beiden Amerikaner weitermachen. "Die Testpuppe wird wahrscheinlich nicht noch einmal fliegen wollen, aber wir versuchen es noch einmal", sagte Storm.

Beide Ingenieure haben nach eigenen Angaben noch eine weitere, rund 20.000 US-Dollar (18.000 Euro) teure Rakete, die sie im kommenden Monat starten wollen.
"SpaceShipOne" ist heißer Favorit
Als Favorit im Rennen um die Millionenprämie gilt das Raketenflugzeug "SpaceShipOne". Es hatte am 21. Juni als erstes privat finanziertes Raumflugzeug eine Höhe von rund 100,1 Kilometern erreicht und damit am Rand des Orbits gekratzt.

Hinter dem Projekt stehen der Luftfahrtpionier Burt Rutan (60) und der Milliardär und Microsoft-Mitbegründer Paul Allen (51). Beiden schwebt vor, innerhalb von zehn Jahren abenteuerlustigen Weltraumtouristen Flüge zum Preis einer Luxuskreuzfahrt anzubieten.
Konkurrent Da Vinci Project mit "Wild Fire Mark VI"
Das kanadische "Da Vinci Project Team" stellte am Donnerstag vergangener Woche in Toronto sein Raketenflugzeug "Wild Fire Mark VI" vor.

Das Raketenflugzeug soll von dem weltgrößten wieder verwendbaren Helium- Ballon in eine Höhe von 24,4 Kilometern gehoben werden und von dort aus starten. Als Termin ist der 2. Oktober vorgesehen.
100 Kilometer, zwei Mal in zwei Wochen
Die Regeln für den im Mai 1996 von den Stiftern ausgelobten Preis sehen vor, dass bis Jänner kommenden Jahres ein privates Raumflugzeug innerhalb von zwei Wochen zwei Mal bis in eine Höhe von 100 Kilometern an den Rand des Orbits fliegen muss.

An Bord des Flugkörpers soll nicht nur ein Pilot sein, sondern auch das Äquivalent des Gewichts von zwei Passagieren und deren Ausrüstung.
->   Engine flaw dooms space-race rocket (MSNBC)
->   SpaceShipOne (Scaled Composites)
->   The da Vinci Project
Mehr zu diesem Thema im science.ORF.at-Archiv:
->   Zwei private Raumflugzeuge fliegen um Preis (6.8.04)
->   "SpaceShipOne" vor dem Sprung in den Orbit (17.6.04)
->   Space-Tourismus: Eine Branche hat "Hochkonjunktur" (22.4.03)
 
 
 
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01.01.2010