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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
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Wenige Frauen in der außeruniversitären Forschung  
  In Österreich ist die wissenschaftliche Arbeit auch in der außeruniversitären naturwissenschaftlichen-technischen Forschung fest in Männerhand. Der Frauenanteil in diesem Bereich liegt bei nur rund 26 Prozent.  
Das zeigt die Studie "Gender Booklet" des Dachverbands der außeruniversitären Forschungseinrichtungen "Forschung Austria" und des Frauenförderprogramms Femtech des Infrastrukturministeriums, die Mittwochabend im Vorfeld der Alpbacher Technologiegespräche vorgestellt wurde.
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Forum Alpbach 2004: Grenzen und Grenzüberschreitungen
Das Europäische Forum Alpbach (EFA) - seit nunmehr 60 Jahren renommierter sommerlicher Treffpunkt für internationale Politiker, Diplomaten, Ökonomen und Wissenschaftler widmet sich bis 4. September dem General-Thema "Grenzen und Grenzüberschreitungen".
->   Europäisches Forum Alpbach
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ARC, Joanneum Research und Co
In den 62 in der Studie erfassten Einrichtungen, darunter u.a. die Austrian Research Centers (ARC), die Christian Doppler-Gesellschaft, die Joanneum Research und die Kplus-Kompetenzzentren, waren 2003 von 2.653 Mitarbeitern (Vollzeit-Äquivalent) 665 Frauen (26 Prozent).

Unter den Akademikern sind nur rund 18 Prozent Frauen, beim nichtwissenschaftlichen Personal dagegen mehr als 50 Prozent.
Uni-Studenten: Frauenanteil über 50 Prozent
Zum Vergleich: Der Frauenanteil unter den Uni-Studenten liegt bei über 50 Prozent, in der universitären Forschung bei 35 Prozent und in der industriellen Forschung bei nur neun Prozent.

Infrastrukturminister Huber Gorbach (FPÖ) sieht angesichts dieses "starken Ungleichgewichts Handlungsbedarf".

Österreich müsse alle Kräfte mobilisieren, um ein wichtiger Spieler im europäischen Forschungsraum zu sein, dazu zähle auch die "optimale Nutzung aller Humanressourcen", so der Minister bei der Präsentation der erstmals durchgeführten Erhebung, die künftig jährlich stattfinden soll.
Mit jeder Karrierestufe geringer
Gorbach kritisierte auch, dass der Frauenanteil mit jeder Karrierestufe geringer werde. So sind von insgesamt 72 Führungskräften der ersten Führungsebene nur acht Frauen (elf Prozent). Noch weniger vertreten sind Frauen in Gremien und Organen, etwa in Vorständen und Aufsichtsräten mit 4,9 Prozent.

Optimistischer stimmt die Projektverantwortlichen die Altersverteilung: Denn je jünger die Mitarbeiter sind, desto höher ist der Frauenanteil in der jeweiligen Altersgruppe.
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Männer nicht so gut wie Frauen im vernetzten Denken"
Forschung Austria-Präsident und ARC-Präsident Erich Gornik hob die unterschiedliche Arbeitsweise von Männern und Frauen in der Forschung hervor: "Männer sind nicht so gut wie Frauen im vernetzten Denken, das immer wichtiger wird. Frauen werden uns deshalb mehr Kreativität geben." Für die Vorbildwirkung sei es wichtig, nicht immer nur Anton Zeilinger als Österreichs Paradewissenschafter hervorzuheben, sondern auch erfolgreiche Frauen, etwa Renee Schroeder.
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Mehrere Einrichtungen planen Maßnahmen
Als Reaktion auf die Erhebung haben mehrere Forschungseinrichtungen bereits Maßnahmen geplant. So werden beispielsweise ab Herbst in den ARC bewusstseinsbildende Maßnahmen wie Gender-Trainings insbesondere für Führungskräfte durchgeführt.
->   Forschung Austria
->   Frauenförderprogramm Femtech
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Niedriger Frauenanteil in Europas Wissenschaft (31.10.03)
->   science.ORF.at-Archiv zum Europäischen Forum Alpbach
 
 
 
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01.01.2010