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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Säuregehalt der Ozeane als Problem für Korallen  
  Seit geraumer Zeit warnen Forscher, dass - etwa durch Klimaveränderungen - den Korallenriffen das Ende droht. Vor allem der steigende Säuregehalt der Ozeane könnte zum Problem werden, meint nun eine Biologin.  
Die dänischen Expertin Katherine Richardson erklärte beim EuroScience Open Forum 2004, dass das vom Menschen produzierte Kohlendioxid die marinen Ökosysteme radikal verändern würde.

Demnach werden vor allem Meeresbewohner wie beispielsweise Korallen, die kalkhaltige Strukturen produzieren, künftig mit fallenden pH-Werten kämpfen.
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Wissenschafts-"Festival": EuroScience Open Forum
Die Jahrestagung der American Association for the Advancement of Science (AAAS) ist derzeit unangefochten der größte Wissenschaftskongress der Welt. Doch in Zukunft soll das Spektakel ernste Konkurrenz bekommen: Von 25. bis 28. August fand in Stockholm das erste pan-europäische "EuroScience Open Forum" statt. Nach AAAS-Vorbild will die Tagung die europäische Wissenschaft ins Rampenlicht rücken - und dabei auch neue Wege gehen.
->   Mehr dazu: Artikel vom 25. August 2004
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Seewasser: pH-Wert könnte auf 7,4 fallen
Wie BBC Online meldete, liegen die CO2-Werte nun auf dem höchsten Stand - verglichen mit den vergangenen 55 Millionen Jahren. Das meiste davon würde schlussendlich vom Seewasser absorbiert. Dort reagiere es und forme Kohlensäure.

Während demnach der normale Säuregehalt der Ozeane bei etwa acht pH liegt, sagen nun Experten voraus, dass diese Zahl auf etwa 7,4 pH fallen könnte.

Link: Informationen zum PH-Wert (wikipedia)
Zu sauer für "harte Schalen"
Nach Angaben der BBC befürchten Wissenschaftler, dass die somit steigende Versauerung eine besonders schädliche Wirkung etwa auf Korallen haben könnte, da sie die Verfügbarkeit von Ionen im Wasser reduziere, die für die Herstellung ihrer "harten Bestandteile" notwendig seien.

Korallenriffe gelten heute neben dem tropischen Regenwald als artenreichster Lebensraum der Erde.

Über 400.000 Arten vermuten Wissenschaftler - die meisten davon sind Kleinlebewesen, die sich in den Kalk der Riffe bohren oder sicher vor Entdeckung in engen Spalten leben. Bekannt sind bis jetzt nur rund 60.000 Arten.
Korallen passen sich an Klimaänderungen an
Erst Mitte August berichteten hingegen zwei amerikanische Forscherteams, dass sich einige Steinkorallen dem Klimawandel anpassen können. Die Riff bildenden Tiere wechseln demnach bei steigenden Temperaturen und erhöhter Sonneneinstrahlung die Algenart, mit der sie eine Lebensgemeinschaft bilden.

Auf diese Weise werde das Ausbleichen und Absterben der Korallen verhindert, da die neuen Partner wärmeres Wasser besser tolerieren, berichteten die Wissenschaftler in "Nature".
->   BBC Online: Acid oceans spell doom for coral
->   Alles zum Stichwort Korallen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010