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Körper-Symmetrie und Verhalten hängen zusammen  
  Die Symmetrie des menschlichen Körpers könnte einen Hinweis darauf geben, in welchem Ausmaß eine Person zu aggressivem Verhalten neigt. Das ergab zumindest eine US-Studie.  
Die Forscher hatten erstmals die schon früher geäußerte Vermutung untersucht, dass asymmetrische Körperteile mit einem Defekt im Nervensystem und verminderter Aggressionskontrolle einhergehe.
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Die Studie "Fluctuating asymmetry predicts human reactive aggression" von Zeynep Benderlioglu erschien im Fachjournal "American Journal of Human Biology" (Band 16, S. 458-69).
->   Zum Originalartikel
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Symmetrie von Körperteilen gemessen...
Die Wissenschafter der Universität von Ohio maßen bei 100 freiwilligen Versuchspersonen Ohren, Hände, Arme und Füße und ermittelten daraus die Symmetrie.

Unter dem Vorwand, ihre Überzeugungskraft prüfen zu wollen, ließen sie die Teilnehmer dann jeweils zwei Telefonate führen, in denen sie ihre Gesprächspartner dazu überreden sollten, Geld für einen wohltätigen Zweck zu spenden.
...und Verhaltenstest vorgenommen
Die Teilnehmer wussten nicht, dass ihre beiden Gesprächspartner Mitarbeiter der Universität waren. Einer von ihnen lehnte das Anliegen in freundlicher Form ab, der zweite reagierte dagegen äußerst barsch.

Die Aggressivität der Teilnehmer maßen die Forscher daran, wie heftig sie den Telefonhörer auf die Gabel drückten. Die Studie ergab, dass diejenigen mit asymmetrischem Körper den Hörer deutlich häufiger auf die Gabel knallten als die anderen Teilnehmer.
Pränataler Stress beeinträchtigt Nervensystem
Studienleiterin Zeynep Benderlioglu erklärt den Zusammenhang damit, dass Asymmetrie bei ungünstigen Bedingungen im Mutterleib entsteht.

Diese wirken sich demnach sowohl sichtbar auf die körperliche Erscheinung aus, als auch auf das Nervensystem. Solche Defekte im Nervensystem können nach Einschätzung der Forscherin die Fähigkeit der Menschen beeinträchtigen, ihre Aggressionen zu kontrollieren.
->   Pressemitteilung der University of Ohio zu dieser Studie
->   Mehr zum Thema Aggression im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010