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Rifkin: "Die Welt braucht den europäischen Traum"  
  Der Amerikanische Traum sei ausgeträumt und die Welt reif für einen neuen, den Europäischen. Für das künftige Zusammenleben in der globalisierten Welt brauche es diesen neuen Blickwinkel, erklärte der amerikanische Politologe Jeremy Rifkin am Montag in Wien.  
Er präsentierte sein neues Buch "Der Europäische Traum - Die Vision einer leisen Supermacht". "Für diesen Traum ist es wert zu leben, für den Amerikanischen hingegen zu kämpfen und zu sterben", erklärte Rifkin.
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Rifkin leitet das Institut "The Foundation on Economic Trends" in Washington D.C. Seit 1994 lehrt er an der renommierten Wharton School in Pennsylvania im Bereich Wirtschaft, Gesellschaft, Technologie und Umwelt. Er ist auch Berater der Europäischen Kommission sowie führender Parteien und Politiker.

In seinen Büchern bringt Rifkin die großen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Zukunftsthemen auf den Punkt. Für "Access - Das Verschwinden des Eigentums" erhielt er den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch 2000.
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Kontrastierende Begriffe von Freiheit
Rifkin sieht einen starken Kontrast zwischen der Bedeutung des Begriffs "Freiheit" in Europa und den USA. Jenseits des Atlantik sei er gleichbedeutend mit Autonomie, Unabhängigkeit und Individualismus.

Dies bedeute aber auch, dass jeder selbst dafür kämpfen müsse, erfolgreich zu sein, da sich der Staat nicht um seine Bürger kümmere. Dieser Amerikanische Traum sei es, der die Vereinigten Staaten zusammenhalte und nicht die Verfassung oder der Präsident.
Die europäische Bedeutung
Die europäische Bedeutung von Freiheit stützt sich für den Politologen hingegen auf Frieden, Lebensqualität, die Wahrung individueller Rechte und eine nachhaltige Entwicklung.

"Die EU ist eine multikulturelle Gesellschaft, die Wert auf Integration legt", sagte Rifkin. Deswegen solle auch die Türkei integriert werden, wenn sie die Aufnahmebedingungen der Europäischen Union erfüllt.
EU als erster Versuch eines transnationalen Staats
Laut Rifkin ist die EU mit ihren 25 Mitgliedstaaten und 455 Millionen Einwohnern bisher der erste Versuch überhaupt gewesen, einen transnationalen Staat zu schaffen.

Angesichts ihrer wirtschaftlichen Stärke sei der europäische Minderwertigkeitskomplex gegenüber den USA nicht mehr angebracht. Die Union sei der weltweit größte Exporteur und habe den größten Binnenmarkt.

Diese "Goldene Gans bliebe den Europäern auch dann, wenn ihr Traum genauso scheitern sollte wie der Amerikanische".
->   The Foundation on Economic Trends (FOET)
->   Informationen zu Jeremy Rifkin (FOET)
 
 
 
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01.01.2010