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Kein Hinweis auf großen Vogelgrippeausbruch  
  Nach Berichten über eine Vogelgrippe-Übertragung von Mensch zu Mensch in Thailand gibt es keine Hinweise auf einen größeren Ausbruch. Es seien keine neuen Erkrankungsfälle von Menschen bekannt geworden.  
Das erklärte der Leiter des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, Bernhard Fleischer.
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Hintergrund: Angst vor weltweiter Pandemie
Die Erkrankung war erstmals 1997 in die Schlagzeilen geraten, als der Virusstamm H5N1 von Geflügel auf den Menschen übersprang und in Hongkong sechs Personen starben. Seitdem sind bei mehreren weiteren Ausbrüchen Dutzende Menschen an dem Virus gestorben. Die größte Sorge der Fachleute ist jedoch, dass eine Form des Erregers entsteht, die direkt zwischen Menschen übertragen werden kann.
->   Globale Grippe-Epidemie: Ist die Welt gewappnet? (27.11.03)
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USA legt Vorrat an Impfstoff an
Unterdessen hat die US-Regierung eine groß angelegte Impfstoffproduktion in Auftrag gegeben, wie das britische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" berichtet. Demnach sollen bis Dezember zwei Millionen Impfdosen für Menschen bereit stehen.

Damit könnten Laborpersonal, Angestellte im Gesundheitswesen und, falls nötig, Teile der Bevölkerung geschützt werden. Auch Japan hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) klinische Impfstofftests in Auftrag gegeben.
Ansteckung von Mensch zu Mensch
Ob das aggressive Vogelgrippevirus vom Typ H5N1 mutiert ist und dadurch leichter von Menschen zu Mensch springen kann, wird untersucht. In Thailand soll sich eine 26-jährige Frau bei ihrer Tochter angesteckt haben.
WHO: Vereinzelte Fälle
Die WHO hatte betont, dass derartige Fälle bei sehr engem Kontakt vereinzelt auch früher bereits vorgekommen seien. Untersuchungsergebnisse der thailändischen Virusproben erwartet die WHO zum Ende der Woche aus den USA.

Es bestehe stets die Gefahr, dass sich das Vogelgrippevirus im Menschen oder im Schwein mit anderen Grippeviren vermische und dann auch von Mensch zu Mensch übertragbar wäre, erläuterte Fleischer.
Wie die Erkrankung effektiv bekämpft wird
Wie die Vogelgrippe effektiv bekämpft werden könne, habe Hongkong 1997 gezeigt. So sei nur eine konsequente Tötung und Vernichtung aller erkrankten Hühnerbestände und Impfungen der umgebenden gesunden Hühner wirksam.

Gleichzeitig müssen die mit den Hühnern arbeitenden Menschen gegen vorherrschende menschliche Grippeviren geimpft werden, um Mischinfektionen zu vermeiden.

"Die Krankheit wird in Asien immer wieder hoch kommen", sagte der Tropenmediziner.
FAO und OIE: Krise von globaler Bedeutung
In betroffenen Gebieten leben Geflügel, Schweine und Menschen auf engem Raum. So sei die Ausbreitung des Erregers begünstigt - auch von Vögeln auf Säuger und auf den Menschen.

Die Welternährungsorganisation (FAO) und die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) halten die aktuelle Vogelgrippeepidemie in Asien für eine Krise von globaler Bedeutung. Die Bekämpfung der Geflügelpest werde Jahre dauern.
->   Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin
->   Welternährungsorganisation (FAO)
->   Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE)
->   Avian influenza updates (WHO)
->   Alles zum Stichwort Vogelgrippe in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010