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Zehn Jahre psychosoziales Zentrum ESRA in Wien  
  ESRA ist das hebräische Wort für "Hilfe" - und diese Hilfe hat in Wien auch eine Adresse: nämlich das psychosoziale Zentrum ESRA. Das Zentrum feiert gerade sein zehnjähriges Bestehen.  
Überleben - aber wie?
Eine Katastrophe wie z.B. den Holocaust zu überleben, bedeutet noch nicht, dass für die Betroffenen die Welt wieder in Ordnung ist. Die Folge können Traumatisierungen sein, Erkrankungen, familiäre Probleme, finanzielle Not. ESRA betreut pro Jahr 2.200 Menschen - vor allem Überlebende des Holocaust und deren Familien.

"Bei ESRA wird Menschen, die die innere Sicherheit verloren haben, die äußere Sicherheit wieder gegeben" meint die Leiterin der Sozialen Dienste, Michaela Mathae.
"Konfession spielt keine Rolle"
ESRA-Obmann Alexander Friedmann (Universitätsklinik für Psychiatrie der Medizinischen Uni Wien) meint gegenüber Radio "Österreich 1" zur Arbeit de Betreuer und Betreuerinnen:

"Bei Opfern des Nazi-Terrors spielt die Konfession keine Rolle: Bei ESRA werden Roma und Sinti genauso betreut, wie Überlebende der Anstalt 'Am Spiegelgrund'; überlebende Widerstandskämpfer oder Menschen, die aus anderen Gründen ins Räderwerk der Nazi-Maschinerie geraten sind."

Überdies würden religiöse Minderheiten betreut (wie etwa die damals verfolgten Zeugen Jehovas) oder Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt worden sind.
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Kostenlos, mehrsprachig, interdisziplinär
Die Betreuung - medizinisch, juristisch, sozial - ist kostenlos bzw. werden medizinische Leistungen für Versicherte auf Krankenschein angeboten. Die 45 Mitarbeiter von ESRA ¿ Angestellte, ehrenamtliche Mitarbeiter, Zivildiener - sprechen insgesamt 15 Sprachen. Finanziert wird ESRA durch die Stadt Wien, die Israelitische Kultusgemeinde Wien, die Republik Österreich und durch Spenden.
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Anlaufstelle für Migranten aus dem Osten
Das Zentrum für psychosoziale, sozialtherapeutische und soziokulturelle Integration ESRA unterstützt darüber hinaus jüdische Migrantinnen und Migranten, die in den vergangenen Jahren aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion nach Wien gekommen sind, so Obmann Alexander Friedmann.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 11.11.04
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01.01.2010