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Schlangengift könnte gegen Herzinsuffizienz wirken  
  Eines der tödlichsten Schlangengifte der Welt könnte bei der Bekämpfung von Herzversagen helfen: Versuche eines australischen Forschers waren zumindest bei Kaninchen erfolgreich.  
Wie der Chemiker Paul Alewood von der University of Queensland, wurde das Gift der in Australien und Neuguinea lebenden Taipan-Schlange in Labortests mit Kaninchen erfolgreich zur Vorbeugung von chronischer Herzinsuffizienz (CHF) eingesetzt.

Versuche an menschlichen Freiwilligen könnten hoffentlich in einigen Jahren folgen, sagte der Forscher.
Aktive Gift-Moleküle therapeutisch eingesetzt
Alewood zufolge gelang es seinem Forschungsteam, die aktiven Moleküle aus dem Taipan-Gift zu isolieren. Sie verrichteten ihre Aufgabe, die Belastung des Herzens zu reduzieren, mit höchster Wirksamkeit, sagte der Chemiker.

Zudem seien sie äußerst stabil, was sie für die Entwicklung neuer Medikamente sehr attraktiv mache. Die Wirkung des Taipan-Moleküls hält demnach über mehrere Tage an. Im menschlichen Körper würden ähnliche Moleküle erzeugt, die aber nur einige Stunden lang aktiv seien, betonte Alewood.
Bisherige Behandlungen setzten auf Beta-Blocker
Wegen chronischer Herzinsuffizienz oder Herzmuskelschwäche erleiden allein in Australien 3.000 Menschen jährlich einen plötzlichen Herztod.

Patienten leiden unter einer verringerten Leistung des Herzens, in Folge derer lebenswichtige Organe nicht ausreichend mit Blut versorgt werden. Zur Behandlung eingesetzt werden hauptsächlich Beta-Blocker, welche die Herzfrequenz senken.
->   Herzinsuffizienz bei medicine worldwide
Giftschlange Taipan
Der Taipan (wissenschaftlicher Name: Oxyuranus scutellatus) gilt als eine der gefährlichsten Giftschlangen der Welt. Mit einem einzigen Biss kann eine Schlange 60 Milligramm Gift injizieren. Dies reicht theoretisch aus, um mehrere Erwachsene zu töten. Opfer müssen umgehend ein Gegengift verabreicht bekommen.

[science.ORF.at/APA/AFP, 23.2.05]
->   Mehr zur Gattung Oxyuranus (kingsnake.com)
->   University of Queensland
 
 
 
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01.01.2010