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Züchtung menschlicher Gehirnzellen gelungen  
  Schwedischen Forschern ist es gelungen, aus Stammzellengewebe im Labor voll funktionstüchtige Gehirnzellen zu züchten. Die Stammzellen wurden durch eine Signalsubstanz aktiviert.  
Das Forschungsergebnis eines Teams vom Karolinska Institutet in Stockholm wurde am Mittwoch in der Tageszeitung "Svenska Dagbladet" veröffentlicht.

Es bedeutet laut Experten vor allem für Parkinson-, Alzheimer- und Multiple-Sklerose-Patienten einen Hoffnungsschimmer. Alle diese Krankheiten beruhen auf einem sukzessiven Absterben von Gehirnzellen.
Rohmaterial Gehirngewebe
Als "Rohmaterial" für die künstlich gezüchteten Zellen verwendete das schwedische Forscher-Team Gehirngewebe, das bei einer Wasserkopf-Operation automatisch anfällt.

Ein derartiges, in der Regel etwa zwei mal vier Millimeter großes Gewebestück enthält nach Angaben des Neurologen Ulf Westerlund vom Karolinska Institutet rund 50 Stammzellen.
Einige Millionen Gehirnzellen gezüchtet
Aus diesen "unreifen Gehirnzellen" (Westerlund) züchteten die Forscher alle drei Arten von Gehirnzellen: "aktive" Neuronen sowie beide Arten von Hilfszellen (Glia).

Laut Westerlund gelang es, aus zehn von 13 - lebenden Patienten zwischen neun und 69 Jahren bei der Operation entnommenen - Gewebsstücken einige Millionen Gehirnzellen zu züchten. Rund 25 Prozent davon waren Neuronen.
Stammzellen wurden durch Glutamat aktiviert
Die Aktivierung der Stammzellen erfolgte laut dem Neurologen durch die Zuführung der Signalsubstanz Glutamat.

In Zusammenarbeit mit der UCLA-Universität in Los Angeles gelang den Forschern außerdem die Vermehrung der menschlichen Gehirnzellen im Rückenmark von Ratten.
->   Karolinska Institutet
->   Svenska Dagbladet
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Gehirnzellen
 
 
 
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01.01.2010