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Russische Vogelgrippe breitet sich nach Westen aus  
  Die aus mehreren russischen Regionen gemeldete Vogelgrippe breitet sich in Richtung Westen aus. Im westsibirischen Gebiet Tjumen, 2.000 Kilometer östlich von Moskau, sind die ersten Erkrankungen von Vögeln registriert worden.  
Das teilte der Leiter der Veterinärbehörde, Michail Pobereschny, am Dienstag nach Angaben der Agentur ITAR-TASS in der Stadt Tjumen mit. Nähere Angaben zum Vogelgrippevirus wurden nicht gemacht.
Mehrere zentralsibirische Regionen betroffen
In den vergangenen Tagen war das auch für Menschen lebensgefährliche Vogelgrippevirus H5N1 in mehreren zentralsibirischen Regionen registriert worden.

Grundsätzlich kann das Virus nach Einschätzung von Experten mit Zugvögeln auch Deutschland erreichen. Das Ansteckungsrisiko für Menschen gilt aber in Europa als gering.
Auch in Kasachstan Fälle
Am Wochenende waren Vogelgrippe-Fälle auch im Norden der benachbarten Republik Kasachstan registriert worden. Russische Medien berichteten von 600 toten Gänsen. Der kasachische Katastrophenschutz meldete auch eine Infektion bei einem Bauern.
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Massenschlachtungen in Russland und Kasachstan
Mit Massenschlachtungen gehen Russland und Kasachstan gegen die aus Ostasien importierte Vogelgrippe vor. In Kasachstan ließen die Behörden am Montag den gesamten Geflügelbestand eines Bauernhofes töten. In Sibirien sollten die Massenschlachtungen in 13 Dörfern am Dienstag beginnen. Die Gemeinden wurden vorsorglich unter Quarantäne gestellt.
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Zugvögel oder krankes Geflügelfleisch?
Experten vermuten, dass das H5N1-Virus durch Zugvögel verbreitet wurde. Nach einer anderen Version sei infiziertes Geflügelfleisch aus China eingeführt worden.

Bereits vor einem Monat hatten chinesische Forscher im US-Fachblatt "Science" davor gewarnt, dass kranke Zugvögel aus China das Virus schnell in ganz Asien und Russland verbreiten könnten.
->   Mehr dazu: Aggressives Virus bei Zugvögeln entdeckt (6.7.07)
Vogelwanderung in Europa ab Herbst
"Zugvögel sind nicht kontrollierbar", sagte auch Schmitz, der am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin arbeitet. Die Gefahr für Europa nehme zwar etwas zu.

"In den nächsten Wochen ist die Wahrscheinlichkeit aber ziemlich gering. Erst im Herbst setzt wieder die Vogelwanderung ein. Wasservögel wie Wildenten sind oft Nachbarn von Hühnern."
Ansteckungsrisiko gering
Das Ansteckungsrisiko ist bei Menschen allerdings vor allem eine Frage des Kontakts und der Hygiene. "Eine ernsthafte Erkrankung ist nur bei einer gehörigen Dosis der Viren zu befürchten", betonte Schmitz.

So etwas sei nur durch intensiven Kontakt mit Kot oder Blut eines infizierten Tieres möglich, in Europa etwa bei Tiermedizinern, Bauern oder Schlachtern. Für die Allgemeinbevölkerung besteht dagegen hier zu Lande gewöhnlich kein erhöhtes Infektionsrisiko.

"Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bisher nicht bekannt geworden oder zumindest nicht bewiesen. Das ist der Trost, den wir haben", sagte Schmitz.

[science.ORF.at/APA/dpa/AFP, 2.8.05]
->   Vogelgrippe bei der WHO
Aktuelles zur Vogelgrippe in science.ORF.at:
->   Scheinbar gesunde Enten verbreiten Vogelgrippe (19.7.07)
->   WHO: Bedrohung durch Vogelgrippe beängstigend (4.7.05)
->   Archiv zu dem Thema
 
 
 
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01.01.2010