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Monarchschmetterlinge: Orientierung durch UV-Licht  
  Monarchschmetterlinge wandern jedes Jahr von Kanada nach Mexiko, kommen aber nicht vom Weg ab. Neurobiologen haben nun die Ursache geklärt: Die Tiere können durch UV-Licht den Kurs halten.  
Die Falter verfügen über spezielle UV-Rezeptoren, die mit dem Gehirn verbunden sind. Das UV-Licht dient ihnen nicht nur zur Orientierung während der 4.800 Kilometer langen Reise, sondern gibt den Insekten auch das Signal zum Aufbruch.
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Der Artikel "Connecting the Navigational Clock to Sun Compass Input in Monarch Butterfly Brain" von Steven Reppert und Kollegen ist im Fachjournal "Neuron" erschienen (Band 46, S. 457-467).
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Schmetterlinge fliegen "one way"
In Unterschied zu Zugvögel können Monarchschmetterlinge die Strecke nicht "lernen": Sie fliegen sie nur ein einziges Mal. Denn den Rückflug nach Mexiko treten schon die Nachkommen jener Generation an, die von Kanada aufgebrochen waren.
Insekten im Flugsimulator
Um dem ungewöhnlichen Orientierungsvermögen auf die Spur zu kommen, ließen Steven Reppert von der Medical School der Universität Massachusetts und Kollegen von der Hebräischen Universität Jerusalem die Schmetterlinge in einem beleuchteten Flugsimulator fliegen.

Wurde ein UV-Filter verwendet, verloren die Falter ihre Orientierung.
Verknüpfung UV-Licht und biologische Uhr
Als nächsten Schritt analysierten die Wissenschaftler das Gehirn und das Augengewebe der Tiere: Es zeigte sich, dass die UV-Wahrnehmung in den Augen und die biologische Uhr im Gehirn eng miteinander verknüpft.

Das ermöglicht ihnen, pünktlich und auf direktem Weg ihr Ziel zu erreichen, berichten die Forscher in einer Presseaussendung der Universität Jerusalem.

[science.ORF.at, 2.8.05]
->   Mehr über Schmetterlinge im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010