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ORF ON Science :  News :  Leben .  Umwelt und Klima 
 
Jagd auf Wölfe stört ökologisches Gleichgewicht  
  Das Ausrotten von wichtigen Raubtieren wie Wölfen führt einer Studie zufolge in kanadischen Waldgebieten zu weit reichenden Folgewirkungen und sichtbaren Störungen des ökologischen Gleichgewichts.  
Die fast vollständige Ausrottung des Wolfs in den kanadischen Rocky Mountains im Laufe der sechziger Jahre habe zu Rückgängen in der Anzahl bestimmter Bäume, Vögel und sogar Bibern geführt, ergab die Untersuchung.
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Die Studie "Human Activity mediates a Trophic Cascade caused by Wolves" von Mark Hebblewhite et al. erschien im Fachjournal "Ecology" (Band 86 (8), August 2005).
->   Ecology
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Auch Biber, Spechte und Weiden betroffen
Da in einigen Gebieten in den Achtzigern wieder Wölfe aufgetaucht seien, hätten die Forscher Vergleichsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Arealen gehabt, sagte der Autor der Studie, Mark Hebblewhite. Für die Untersuchung wurden vor allem Gebiete um den Banff-Nationalpark betrachtet.

Der Studie zufolge konnten sich durch den verringerten Wolfsbestand in manchen Gebieten dort Wapiti-Hirsche wesentlich stärker ausbreiten. Dadurch sei aber die Anzahl von Weidenbäumen deutlich gesunken und gleichzeitig der Bestand von Spechten, die in diesen Bäumen nisten.

Weil auch Biber beim Dammbau auf Weidenbäume angewiesen seien, sei die Anzahl der Biber ebenfalls zurückgegangen, hieß es in der Untersuchung weiter. Eingriffe des Menschen komplizieren den Erhalt des Ökosystems demnach zusätzlich, weil durch Baumaßnahmen und Erschließung zu Fuß die Jagdgebiete von Wölfen weiter eingeschränkt würden.

[science.ORF.at/AFP, 3.8.05]
 
 
 
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01.01.2010