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Drogenkonsum durch Abwasseranalyse auf der Spur  
  Die Italiener schnupfen offenbar viel mehr Kokain, als von offizieller Seite angenommen wird. Interessant daran: Entdeckt wurde die Differenz durch die chemische Analyse von städtischen Abwässern.  
Demnach wird die Droge allein in der norditalienischen Po-Ebene pro Tag 40.000 Mal konsumiert. Dies entspreche einem Tagesverbrauch von vier Kilogramm Kokain bei einer Einwohnerzahl von etwa fünf Millionen Menschen, berichten Forscher um Ettore Zuccato vom Mailänder Mario-Negri-Institut für Pharmakologische Forschung.

Die Behörden rechneten in dieser Region bislang mit 15.000 Menschen, die mindestens ein Mal pro Monat Kokain nehmen.
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Die Studie "Cocaine in surface waters: a new evidence-based tool to monitor community drug abuse" von Ettore Zuccato et al. erschien im britischen Fachblatt "Environmental Health" (Bd. 4, S. 14).
->   Zur Studie
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Kokain-Abbauprodukt im Flusswasser gemessen
Die Forscher hatten mit einer neuen Analysemethode über Monate die Konzentration des Kokain-Abbauprodukts Benzoylecgonin im Abwasser mehrerer Städte und in Italiens größtem Fluss Po gemessen. Der Stoff gelangt mit dem Urin in Abwasser und Flüsse.

Bisher basierten Schätzungen des Kokainmissbrauchs in Italien auf Fällen von Überdosierungen, Drogenfunden und Studien unter Risikogruppen. Die neue Methode sollte ursprünglich die offiziellen Statistiken bestätigen, schreiben die Forscher. Die Technik sei noch ausbaufähig und auch auf andere Drogen anwendbar.

[science.ORF.at/dpa, 5.8.05]
 
 
 
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01.01.2010