News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Atombomben-Abwürfe: Studie zu Spätfolgen  
  Unter den Überlebenden der Atombomben-Abwürfe in Hiroshima und Nagasaki wird die Zahl der strahlenbedingten Krebsopfer offenbar überschätzt, wie eine japanisch-amerikanische Studie zeigt.  
Die an etwa 120.000 Überlebenden aus beiden Städten durchgeführte Studie legt nahe, dass die Anzahl der strahlenbedingten Krebstodesfälle geringer ist als häufig vermutet.
200.000 Tote durch akute Folgen
Bei den Abwürfen der beiden Bomben am 6. und 9. August 1945 starben in beiden Städten etwa 200.000 Menschen an den akuten Folgen der Explosion.

Die neue Studie untersuchte nun im Zeitraum von 1950 bis 2000 die Fälle von strahlungsbedingten Erkrankungen und verglich sie mit der Häufigkeit bei Personengruppen, die keiner erhöhten Strahlung ausgesetzt waren.
Bisher rund 600 zusätzliche Krebstote
Demnach führte die Strahlung der Atombomben bis zum Jahr 2000 zu 93 Todesfällen durch Leukämie. Zusätzlich gehen die Forscher gegenwärtig von 479 Todesopfern aus, die an anderen Krebsformen starben.

Nach Angaben des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in München rechnen sie für die Zukunft mit mindestens etwa 500 weiteren Krebsfällen, die durch die Strahlung der Atombomben verursacht wurden.
Weitere Folgen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Hinzu kommen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die nach neuen medizinischen Erkenntnissen ebenfalls durch hohe Strahlung entstehen können. Eine erhöhte Häufigkeit von Erbschäden konnte dagegen an Kindern und Enkeln der Atombomben-Überlebenden bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden.

[science.ORF.at/APA/AP, 5.8.05]
->   Mehr dazu - GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010