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Österreichischer Diabetesplan wurde präsentiert  
  Diabetes-Erkrankungen werden in Österreich zunehmen. Das Gesundheitsministerium hat für eine annähernd flächendeckende Betreuung von Experten einen "Diabetesplan" ausarbeiten lassen.  
Die Schritte zur Umsetzung sollen im Herbst diskutiert werden, hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP) in Wien.
"Diabetes-Epidemie"
"In wissenschaftlichen Studien und in WHO-Dokumenten wird von einer weltweiten Diabetes-Epidemie gesprochen. Weltweit waren im Jahr 2000 rund 150 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt.

Experten schätzen, dass sich diese Zahl in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird", erklärte die Ministerin.
Maximal 25 Prozent der Patienten ordentlich betreut
Der Präsident der österreichischen Diabetes-Gesellschaft, Michael Roden: "In den nächsten 25 Jahren werden weltweit 250 Millionen Menschen an Diabetes leiden. In Österreich sind es rund 250.000, die in Behandlung stehen.

Weitere 250.000 dürften nicht behandelt werden oder an einer Vorform von Diabetes ('metabolisches Syndrom') leiden. Aus internationalen Studien weiß man, dass maximal 25 Prozent der Patienten so betreut sind, wie es sich gehört."
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Bösartige Erkrankung
Das führt unter Diabetikern zur doppelten Herzinfarkt- und zur fünffachen Schlaganfallrate. Roden: "Diabetes ist in ihrem Verlauf eigentlich eine bösartige Erkrankung." Besonders häufig seien soziale Randgruppen und Migranten betroffen.
->   Mehr über Diabetes
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Plan soll Betreuung verbessern
Der österreichische Diabetesplan soll nun zu einer Verbesserung der Betreuungs- und Lebensqualität, zur Reduktion von Erkrankungshäufigkeit (auch der Langzeitkomplikationen) und zu einem effizienten Einsatz der Mittel führen. Vorgesehen sind vor allem:
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- Betreuung der Diabetiker im Rahmen eines bundesweit einheitlichen "Disease Management Plans"
- Erstellung eines Diabetes-Registers für die erwachsenen Patienten. Das soll auch eine Überprüfung der Qualität der Versorgung ermöglichen.
- Flächendeckende Angebote zur Diabetes-Prävention (Ernährungs- und Bewegungsprogramme).
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Krankheit soll weniger häufig ausbrechen
In den USA kommt es bereits pro Jahr bei zehn Prozent jener Menschen, die an einem metabolischen Syndrom als Diabetes-Vorstufe leiden, zum Ausbruch der Erkrankung. In Österreich dürfte dieser Prozentsatz bei rund fünf Prozent liegen.

Roden: "Wenn man diese Zahl in den kommenden zehn bis 15 Jahren halbieren könnte, wäre das ein Erfolg."

[science.ORF.at/APA, 10.8.05]
->   Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
->   Mehr über Diabetes im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010