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Forschungsrat fordert mehr öffentliche F&E-Mittel  
  Zum Ende seiner ersten Funktionsperiode hat der Rat für Forschung und Technologieentwicklung (RFT) nun unter dem Titel "Strategie 2010 - Perspektiven für Forschung, Technologie und Innovation" ein neues Positionspapier vorgelegt, das Basis für die geplante österreichische Forschungsstrategie sein soll.  
Darin formuliert das Beratungsgremium der Regierung zehn "strategische Handlungsfelder" mit jeweils konkreten Empfehlungen. So wird etwa eine "Steigerung der öffentlichen Budgets für Forschung und Entwicklung (F&E) um jährlich sieben bis neun Prozent" gefordert.
"Erfreuliches Bild" von Technologie und Forschung
Der RFT will mit dem Papier, das im Detail bei den Alpbacher Technologiegesprächen (25.-27. August) vorgestellt werden soll, "eine neue Etappe einer öffentlichen Diskussion über Forschungs-, Technologie- und Innovations(FTI)-Politik eröffnen".

Dbei zeichnet der Rat im Rückblick ein "erfreuliches Bild": Österreich habe einen beachtlichen Aufholprozess in der FTI-Politik hinter sich gebracht, die Forschungsquote sei in den vergangenen fünf Jahren von 1,9 auf 2,35 Prozent gestiegen und liege nun deutlich über dem EU-Durchschnitt.

Für Österreich eröffne sich "die Perspektive, zu den europäischen Spitzenperformern" in Forschung und Technologie aufzuschließen. Dazu müssten u. a. die "Investitionen in F&E auf dem steilen Wachstumspfad der vergangenen Jahre gehalten werden".
Bindeglieder zwischen Unis und Wirtschaft fördern
Auf Basis der Erfahrungen der vergangenen fünf Jahren und weiteren Analysen hat der Rat zehn Handlungsfelder identifiziert, in denen mittelfristig Weichenstellungen vorgenommen werden sollten.

Der Mitteleinsatz für F&E sei konsequent weiter zu steigern und nach strategischen Zielsetzungen auszurichten. Empfohlen wird daher die Steigerung der öffentlichen Budgets für F&E um jährlich sieben bis neun Prozent.

Dabei sollte die größte Steigerung mit plus 80 Prozent bis 2010 im kooperativen Sektor, den Bindegliedern zwischen Unis und Wirtschaft (z.B.: Akademie der Wissenschaften, CD-Labors, Boltzmann-Institute, Kompetenzzentren, etc.), erfolgen.
Die Zahlen im Detail
Grafik: APA
Für den Unternehmenssektor sieht der RFT eine 70-prozentige Zunahme und für den Hochschulsektor ein rund 40-prozentiges Wachstum vor.

Nach dieser Rechnung würden die österreichischen Forschungsausgaben von 5,35 Mrd. Euro (2,27 Prozent des Bruttoinlandsprodukts) im Jahr 2004 auf 8,82 Mrd. Euro (3,0 Prozent des BIP) im Jahr 2010 steigen. Der Hochschulsektor würde demnach von derzeit 1,29 Mrd. Euro auf 1,85 Mrd. Euro zulegen, sein Anteil am Gesamtkuchen aber von 24 auf 21 Prozent sinken.

Der Kooperative Sektor sollte sich dem RFT zufolge von 0,72 Mrd. Euro auf 1,32 Mrd. Euro fast verdoppeln, sein Anteil an den Gesamtausgaben von 13,5 auf 15 Prozent wachsen. Schließlich würde diesem Szenario zufolge die Ausgaben des Unternehmenssektors von 3,34 Mrd. Euro auf 5,65 Mrd. Euro steigen, der Anteil von 62,4 auf 64 Prozent wachsen.

Innerhalb des Unternehmensbereichs sollten dabei die Forschungsausgaben von Klein- und Mittelbetrieben stark von 0,83 Mrd. Euro auf 1,58 Mrd. Euro wachsen.

[science.ORF.at/APA, 11.8.05]
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01.01.2010