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Künstliche Haut für Roboter  
  Die Roboter der Zukunft sollen mit einer Oberfläche ausgestattet sein, die so sensibel reagiert wie die menschliche Haut. Ein japanisches Forscherteam hat eine elektronische Haut für Roboter entwickelt, deren Sensoren Druck und Temperatur messen.  
Die Halbleiter-Sensoren der "E-Skin " sind in einem gut beweglichen Netzwerk angeordnet und mit einem Plastikfilm überzogen, wie ein Team um Takao Someya vom Quantum-Phase Electronics Center der Universität von Tokio berichtet. Die netzartige Matrix ist dehnbar und biegsam genug, um sich an dreidimensionale Strukturen - etwa der Oberfläche eines Eis - anzupassen.
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Die Studie "Conformable, flexible, wide-area networks of pressure and thermal sensors with organic transistor active matrixes" von Takao Someya et al. erschien auf der Website des Fachjournals "Proceedings of the National Academy of Sciences" (doi:10.1073_pnas.0502392102).
->   Zum Originalartikel
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Einbettung in biegsamer Matrix
 


Bisher konnte keine befriedigend funktionierende E-Skin hergestellt werden, weil die elektronischen - auf Silizium basierenden - Komponenten nicht in eine geschmeidige Matrix eingefügt werden konnten. Somit fehlte die Anpassungsfähigkeit der Drucksensoren an unterschiedliche Oberflächen.

Die von Someya entwickelte "Haut" arbeitet hingegen mit organischen Schaltkreisen, die auch in einer biegsamen Matrix verlässlich funktionieren (Bild oben). Ein Nachteil der organischen Transistoren: Sie arbeiten langsamer als herkömmliche Silizium-Transistoren, sind aber verlässlich und kostengünstig.
Messung von Licht, Feuchtigkeit und Schall
Von der Komplexität des menschlichen Empfindens ist jedoch auch Someyas E-Skin- Modell noch weit entfernt. Durch weitere Verbesserungsarbeiten hoffen die Forscher, in der Zukunft eine elektronische Haut zu entwickeln, die Licht, Feuchtigkeit und Schall wahrnehmen kann.

Julia Harlfinger, science.ORF.at, 16.8.05
->   Takao Someya Group, Organic Transistor Lab
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01.01.2010