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Uni-Zugang: ÖH hält Selektion für nicht nötig  
  Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) hält eine Auswahl der Studenten durch die Universitäten für nicht nötig. Stattdessen sollte auf Studieneingangsphasen zur Orientierung gesetzt werden.  
Die Studierenden sollten bei nicht " von einer großen Prüfung zur anderen hetzen müssen", meinte die stellvertretende ÖH-Vorsitzende Barbara Blaha (Verband Sozialistischer StudentInnen/VSStÖ) gegenüber der APA.
Selbstreflexion statt Prüfungen
Als Vorbild könnten die Lehramtsstudien an der Uni Innsbruck dienen, wo primär auf Selbstreflexion als Kriterium gesetzt wird. "Da sind dann gar keine großartigen Selektionsmechanismen nötig", so Blaha.

Man könne nicht sagen, wie sich jemand in den fünf Jahren seines Studiums entwickeln werde, argumentierte ÖH-Vorsitzende Rosa Nentwich-Bouchal (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS).
Wenn schon Auswahl, dann österreichweit einheitlich
Daher sei auch kein wie auch immer geartetes Selektionskriterium gerecht. Wenn man aber schon selektiere, wäre zum Beispiel in der Medizin eine österreichweit einheitliche Regelung besser, damit sich die Studenten nicht im "Dschungel der Zulassungsverfahren" verirrten.
Bescheid verlangen, dann rechtliche Schritte einleiten
In der ÖH würden sich derzeit die Anrufe von Studenten häufen, die an einer Uni abgewiesen worden sind, so Nentwich-Bouchal. Diesen rate man, zunächst einen Bescheid der Universität über die Nicht-Zulassung zu beantragen, um dann dagegen rechtlich vorgehen zu können.

Manchmal helfe es auch, einfach nicht locker zu lassen, um doch noch zumindest zu einem Auswahlgespräch zugelassen zu werden.
Ansturm auch von Regierung nicht erwartet
Auf die Nerven gehen Nentwich-Bouchal die zuletzt vor allem von den Regierungsfraktionen geäußerten Vorwürfe, dass die vorherige (ebenfalls grün-rote, Anm.) ÖH-Führung vor einem halben Jahr nur 100 bis 200 zusätzliche Studenten nach dem EuGH-Urteil zur Aufhebung der Zulassungsbeschränkungen für EU-Bürger erwartet habe.

Schließlich hätte auch die Regierung zunächst mit keinem Ansturm gerechnet - die Anspielungen kämen außerdem immer dann, wenn man keine eigenen Argumente habe.
Badelt: Bisherige Vorschläge "nicht qualifiziert"
Rektoren-Chef Christoph Badelt hält die bisherigen Lösungsvorschläge für den Hochschulzugang wie höhere Studiengebühren für Ausländer oder das Abstellen auf den Wohnsitz "alle nicht für qualifiziert".

"Mir sagen Europarechtler, dass das EuGH-Urteil der europäischen Rechtslage entspricht", so Badelt in den "Oberösterreichischen Nachrichten (Freitag-Ausgabe). Ob der Druck reiche, auf gesamteuropäischer Ebene eine Reform durchzusetzen, "kann ich nicht einschätzen. Sehr optimistisch bin ich aber nicht und schon gar nicht optimistisch, dass es rasch geht".
Verbesserungen für berufstätige Studierende
Zur Hebung der Akademikerquote verlangt Badelt Verbesserungen für berufstätige Studierende.

"Man müsste ein Teilzeit-Studium einführen, dann könnte jemand deklariert nur in halbem Tempo studieren. Dafür soll er auch nur die halbe Studiengebühr zahlen", so der Präsident der Rektorenkonferenz. Auch eine Verbesserung der Studienförderung für Berufstätige sei nötig.

[science.ORF.at/APA, 23.9.05]
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01.01.2010