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Die drei naturwissenschaftlichen Nobelpreise 2005  
  Die drei Nobelpreise für naturwissenschaftliche Arbeiten sind vergeben. Im Bereich der Medizin wurde die Entdeckung des Magenkeims Helicobacter ausgezeichnet, in der Physik Forschungen zur Quantenoptik und in der Chemie die Entwicklung organischer Syntheseverfahren.  
Heute wurde bekannt gegeben, dass der Friedensnobelpreis an die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und ihren Chef Mohamed ElBaradei geht. Am Montag, den 10.10.05, folgt die Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises, für jene des Literaturpreises wird erst ein Datum festgelegt.
Medizin-Nobelpreis für Entdeckung von Helicobacter
Für die unerwartete Entdeckung des Magenbakteriums Helicobacter pylori bekamen die australischen Forscher Barry Marshall und Robin Warren den Medizin-Nobelpreis 2005. Die beiden Mediziner hatten 1982 herausgefunden, dass dieser Erreger die Hauptursache für Magengeschwüre und Magenschleimhautentzündungen ist.

Dank dieser Erkenntnis konnte eine schlagkräftige Therapie mit Antibiotika entwickelt werden, die 80 Prozent der Patienten heilt. Zuvor hatten Betroffene oft ihr Leben lang an diesen chronischen Erkrankungen gelitten, als deren Auslöser damals vor allem Stress und ungesunde Lebensführung galten.

Hartnäckig hätten die Forscher dieses weit verbreitete Dogma herausgefordert, heißt es in der Begründung des Nobelpreis-Komitees. "Diese Entdeckung hat das Leben hunderttausender Menschen drastisch verbessert", sagte Komitee-Sprecher Staffan Norrmark.
->   Medizin-Nobelpreis 2005
Physik-Nobelpreis für Quantenoptiker
Mit der Hälfte des diesjährigen Physik-Nobelpreises wurde der US-Forscher Roy J. Glauber ausgezeichnet, die zwei verbleibenden Viertel des Preises gingen an seinen Landsmann John L. Hall sowie den Deutschen Theodor W. Hänsch.

Hänsch und Hall erhielten den Nobelpreis für ihre Arbeit bei der präzisen Bestimmung der Farbe des Lichts in Atomen und Molekülen. Ihre Forschungen hätten genauere Messungen für Frequenzen zum Einsatz in Präzisionsuhren und neuen Technologien zur globalen Standortbestimmung ermöglicht.

Glauber wurde für seine theoretische Beschreibung des Verhaltens von Lichtteilchen ausgezeichnet. Er lieferte 1963 die Grundlage für die Quantenoptik, in der die Quantentheorie mit der Optik verbunden wird.
->   Physik-Nobelpreis 2005
Chemie-Nobelpreis für "Molekül-Baumeister"
Der Nobelpreis für Chemie 2005 ging zu gleichen Teilen an den französischen Forscher Yves Chauvin und seine beiden US-amerikanischen Kollegen Robert H. Grubbs und Richard R. Schrock.

Alle drei Wissenschaftler machten sich um die Entwicklung bzw. Verbesserung einer Synthesemethode für organische Verbindungen, der so genannten Metathese, verdient.

Laut Nobelpreis-Komitee ist die Metathese "zu einer der wichtigsten Reaktionen in der organischen Chemie geworden". Dabei werden Doppelbindungen von Kohlenstoff-Atomen, den Bausteinen aller organischer Verbindungen, verwendet, um neue Substanzen zu synthetisieren.

Die Doppelbindungen werden durch Katalysatoren getrennt und stehen somit für neue Partner zur Verfügung. Das Nobelpreis-Komitee vergleicht dies mit dem Partnertausch durch Abklatschen beim Tanz.

[science.ORF.at/APA/dpa/Reuters, 7.10.05]
->   Chemie-Nobelpreis 2005
->   Friedensnobelpreis 2005 an IAEA (ORF.at)
->   Nobelprize.org
 
 
 
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01.01.2010