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Umweltkatastrophe in China - Stichwort: Benzol  
  Der nordostchinesische Fluss Songhua wurde auf 80 Kilometer mit hohen Konzentrationen an Benzol und Nitrobenzol verunreinigt: Die beiden Verbindungen führen zu schweren Vergiftungen.  
Die farblosen Flüssigkeiten und ihre Dämpfe können über die Atmung, den Verdauungstrakt, aber auch durch die Haut in den Körper gelangen. Die charakteristisch nach Lösungsmittel riechenden Benzoldämpfe verursachen Schwindel, Erbrechen und Bewusstlosigkeit.
Benzol schädigt innere Organe
Eine Konzentration von 20 Teilen Benzol in 1.000 Teilen Atemluft kann tödlich sein, wenn dieses Gemisch länger als fünf bis zehn Minuten eingeatmet wird. Dauerhafte Benzolvergiftungen schädigen Leber, Niere und Knochenmark und können zu Blutkrebs (Leukämie) und anderen Krebserkrankungen führen.
Nitrobenzol schädigt Blut und Nervensystem
Nitrobenzol nimmt dem Blut die Fähigkeit, Sauerstoff aufzunehmen, das Blut wird dunkelbraun. Außerdem schädigt der süßlich nach Bittermandelöl riechende Stoff das Zentrale Nervensystem, es kommt zu Erbrechen, Kopfschmerzen, Krämpfen und Bewusstlosigkeit. Schwere Nitrobenzol-Vergiftungen können bereits nach einigen Stunden tödlich enden.

Der aus Benzol hergestellte Stoff ist ein wichtiges Zwischenprodukt für die Produktion von Anilin, das seinerseits eine wichtige Schlüsselsubstanz der chemischen Industrie ist. Früher wurde Nitrobenzol auch zur Parfümierung von Seife gebraucht. Die Verwendung in Kosmetika ist heute verboten.

[science.ORF.at/APA/dpa, 24.11.05]
->   Benzol - Wikipedia
->   Nitrobenzol - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010