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Folsäure kann Demenzerkrankungen vorbeugen  
  Folsäurereiche Ernährung beugt laut Forscher der Universität Bologna Demenzerkrankungen vor. Vier Jahre lang untersuchten sie 816 Personen mit einem Durchschnittsalter von 74 Jahren.  
Das Ergebnis: Folsäure "entsorgt" das Demenz fördernde Stoffwechsel-Zwischenprodukt Homocystein. Lebenslanges Gehirntraining sollte als Demenz-Prophylaxe allerdings auch in den Alltag eingebaut werden.
Grüne Gemüsesorten in Ernährung einbauen
Der Verband der Ernährungswissenschaftler Österreichs (VEÖ) hat sich nach der Veröffentlichung der Untersuchung zu einer Empfehlung entschlossen:

Eine adäquate Folsäurezufuhr - insbesondere grüne Gemüsesorten - sollte vermehrt in den Speisealltag integriert werden.
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Homocystein
Homocystein ist ein Zwischenprodukt im Stoffwechsel, das laufend im Körper anfällt und mit Hilfe der drei B-Vitamine Folsäure, B6 und B12 "entsorgt" werden muss - wobei der Folsäure dabei die größte Bedeutung zukommt.
->   Mehr über Homocystein
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Meist wird zu wenig aufgenommen
Zu den Top-Folsäurelieferanten zählen übrigens Erbsen, Kohlsprossen, Broccoli, Hülsenfrüchte, Erdäpfel und Vollkornprodukte.

Folsäure gehört in Österreich zu den "kritischen" Vitaminen, die täglichen Aufnahmeempfehlungen werden laut VEÖ durchschnittlich um etwa die Hälfte unterschritten. Eine "vermehrte Aufnahme" sei deshalb "in allen Altersgruppen vorteilhaft".
Höherer Homocysteinspiegel, höheres Risiko für Demenz
Die italienische Studie hat nun erstmals gezeigt, dass ein erhöhter Plasma-Homocysteinspiegel mit einem signifikant erhöhten Risiko für Demenz und Alzheimer einhergeht, hieß es am Dienstag in einer EVÖ-Aussendung.

Die Wissenschaftler schlussfolgerten daraus, dass erhöhte Plasma-Homocysteinspiegel und niedrige Serum-Folatspiegel unabhängige Vorboten für die Entstehung von Demenz und der Alzheimer'schen Erkrankung darstellen.
Homocystein an mehreren Krankheiten beteiligt
Erhöhte Homocysteinwerte im Blut wurden als unabhängiger Risikofaktor für eine Reihe von Erkrankungen - allen voran Gefäß- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie Demenzerkrankungen - identifiziert.

Zu viel Homocystein schädigt die Blutgefäße und trägt somit zur Bildung von arteriellen und auch venösen Verschlüssen bei. Ursachen für leicht erhöhte Homocystein-Spiegel sind u.a. genetische und Ernährungsfaktoren.

[science.ORF.at/APA, 29.11.05]
->   Verband der Ernährungswissenschaftler Österreichs
 
 
 
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01.01.2010