News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Didgeridoo kann schweres Schnarchen mildern  
  Das Didgeridoo, das Blasinstrument der australischen Ureinwohner, kann schweres Schnarchen mildern. Patienten, die regelmäßig übten, litten unter deutlich weniger Folgeerscheinungen.  
Dies berichtet ein Forscherteam um Milo Puhan von der Universität Zürich im "British Medical Journal".
...
Die Studie "Didgeridoo playing as alternative treatment for obstructive sleep apnoea syndrome: randomised controlled trial" ist im "British Medical Journal" (Bd. 331; Ausgabe vom 24.12.05) erschienen.
->   British Medical Journal
...
Patient behandelte erfolgreich Schlafapnoe
Den Auslöser zu der Untersuchung gab nach Angaben der Universität der Didgeridoo-Lehrer Alex Suarez aus dem Zürcher Oberland. Dieser hatte lange Zeit unter krankhaftem Schnarchen - dem so genannten obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom - gelitten.

Nach mehrmonatigem Didgeridoo-Spiel verbesserte sich sein Zustand. Suarez schnarchte weniger, schlief besser und war tagsüber weniger müde.

Untersuchungen im Schlaflabor der Zürcher Höhenklinik Wald (ZHW) bestätigten, dass er das krankhafte Schnarchen erfolgreich selbst behandelt hatte.
Überprüfung durch 25 Studienteilnehmer
Ein Forscherteam um Milo Puhan von der Universität Zürich und den ZHW-Arzt Otto Brändli wollten dem näher auf den Grund gehen.

25 Patienten mit dem leichten Schlafapnoe-Syndrom wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einer Didgeridoo-Spieler-Gruppe oder einer Kontrollgruppe zugewiesen.

Nach vier Monaten litten die Didgeridoo-Spieler gemäß den Angaben deutlich weniger an Tagesmüdigkeit als die Patienten der Kontrollgruppe.
Wichtige Muskeln werden gestärkt
Schlafuntersuchungen zeigten, dass die Schwere des Schlafapnoe-Syndroms auch objektiv vermindert wurde. Und die Partnerinnen oder Partner der Studienteilnehmer fühlten sich weniger im Schlaf gestört als zuvor.

Der ZHW-Arzt Brändli erklärt dies unter anderem damit, dass die Muskeln, die die oberen Atemwege offen halten und bei Schlafapnoe-Patienten schwächer ausgebildet sind, beim Didgeridoo-Spielen dank einer speziellen Atemtechnik stark beansprucht und trainiert würden.
Neue Perspektiven für die Schnarch-Therapie
Die Zürcher Studie eröffnet der Studie zufolge neue Perspektiven für die Schnarch-Therapie. Didgeridoo-Spielen sei für viele Patienten zweifellos attraktiver als die Behandlung mit nächtlicher Überdruckatmung, der so genannten CPAP-Therapie.

Dabei müssen die Patienten eine Nasenmaske tragen und werden mit Raumluft beatmet. Die Behandlung wird aber häufig nach kurzer Zeit abgebrochen, weil sie nach Angaben der Mediziner für viele Patienten zu belastend ist.

[science.ORF.at/APA/AP, 23.12.05]
->   Mehr zu dem Thema in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010