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Firnberg-Forschung: Gesetz für Medienvielfalt  
  Ende 2005 wurden zehn Hertha-Firnberg-Forschungsstellen für Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen vergeben. Eine davon ist der Untersuchung der internationalen Medienpolitik gewidmet.  
Vielfalt gegen Konzentration
Die zunehmende Liberalisierung der Medienlandschaft weicht schon seit längerem die Konzentration der Medien auf. Sektorspezifische Regulierungen wie zum Beispiel Eigentumsbeschränkungen steuern derzeit die Medienkonzentration. Dieser gesellschaftliche Konsens beginnt mit zunehmender Medienvielfalt zu zerfallen.

Die Kommunikationswissenschaftlerin Natascha Just untersucht, ob es derzeit die gesetzliche Möglichkeit gibt, dass sektorspezifische Regulierungen, die das Wettbewerbsrecht ergänzen, aufgegeben werden können.

"Eigentlich heißt es: Wir haben eine Kanalvermehrung, wir haben Digitalisierung und einen Überfluss an Inhalten. Wir brauchen keine Besitzbeschränkungen zwischen Medien mehr, weil das allgemeine Wettbewerbsrecht ausreichend ist, um die Aufgabe zu erfüllen, dass wir Wettbewerb im Markt haben", sagte Just im ORF-Radio.
Grenzen aufheben?
In Europa und in den USA gibt es eine Tendenz, dass man diese Bestimmungen aufgibt. Gesetzesänderungen werden diskutiert, die die Eigentums-Grenzen aufheben. Ein Zeitungsinhaber kann so viele Radiostationen und so viele Fernsehsender haben, wie er möchte.

Das allgemeine Wettbewerbsrecht reicht derzeit nicht aus, um eine vielfältige Medienlandschaft zu garantieren.
Änderungen nötig!
Just betont, Änderungen seien notwendig, aber es sei im Zeitalter des Informationsüberflusses notwendig, bestimmte sektorspezifische Regulierungen beizubehalten. Und zwar durch Gesetze, durch die man eine Anbietervielfalt am Markt erhält.

Denn die Frage ist: Was ist Medienvielfalt überhaupt? Geht es bei Medienvielfalt nur um Titel, die aufgelegt werden - egal aus welcher Hand sie kommen? Oder geht es darum, wie viele Seiten man im Internet hat?

Natascha Just ist der Meinung, dass der machbarste Weg über die Anbieterzahl führt. Hier müsse man danach trachten, dass es eine Vielzahl an unabhängigen Medienunternehmen gibt.

Edith Bachkönig, Ö1-Wissenschaft, 3.1.06
->   Hertha-Firnberg-Nachwuchsstellen 2005 (FWF)
->   Firnberg-Stellen 2005 an elf Jung-Forscherinnen /23.6.05)
 
 
 
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01.01.2010