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Sorge über Rückgang der Belugawale in Alaska  
  Innerhalb von nur 30 Jahren ist die Zahl der Belugawale in Alaska auf weniger als ein Viertel zurückgegangen: Während in den 70er Jahren noch rund 1.300 Tiere gezählt wurden, sind es inzwischen nur noch knapp 280.  
Wissenschaftler rätseln über die Gründe für den drastischen Rückgang, und die Fischereibehörde bemüht sich um weitere Daten zum derzeitigen Bestand - um darüber zu entscheiden, ob die Belugas möglicherweise auf die Liste gefährdeter Arten gesetzt werden.
Noch nicht auf Roter Liste
Noch im Jahr 2000 war eine Aufnahme auf die Rote Liste abgelehnt worden, weil Überfischung für das Problem verantwortlich gemacht wurde.

Auch eine strikte Begrenzung der Fangquoten habe daran jedoch nichts geändert, erklärte Lloyd Lowry von der University of Alaska. Die Gründe müssten woanders liegen, sagte er.
Suche nach den Ursachen
Untersucht werden sollen nun unter anderem Veränderungen im Lebensraum der Tiere wie Geräusche durch den Schiffsverkehr. Sie könnten die Fähigkeit der Wale stören, sich mit Hilfe von Tönen zu verständigen und Futter zu finden.

Auch die industrielle Entwicklung um den Cook Inlet, eine Wasserstraße im Süden Alaskas, soll genau beobachtet werden - darunter der Ausbau des Hafens von Anchorage.

Außerdem werden die Auswirkungen von Abwässern, Gas und Öl berücksichtigt. "Wir sehen uns eine Menge an", sagte der Biologe Brad Smith von der Fischereibehörde. Bisher hätten die Experten aber keinen besonders wahrscheinlichen Grund finden können.
Niedrige Fangquoten für Urbevölkerung
Die Fangquoten wurden kürzlich auf acht Belugawale bis zum Jahr 2009 begrenzt, erlegt werden dürfen im jährlichen Wechsel jeweils ein oder zwei Tiere. Die Jagd ist zudem nur den Ureinwohnern von Alaska erlaubt, die damit ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Die Quote sei so gering, dass die Population der Tiere eigentlich um zwei bis vier Prozent pro Jahr steigen müsste, erklärte Lowry.
Letzte Datenerhebung vor zehn Jahren
Allerdings sei bisher "überhaupt kein Wachstum" festzustellen. Sollte sich die Population nicht bald erholen, könnte es für die Tiere im Cook Inlet schon bald kritisch werden.

Die letzte Datenerhebung zu den Belugawalen in der Wasserstraße liegt rund zehn Jahre zurück, sie weist bereits auf den Rückgang der Population hin. "Es sieht nicht ermutigend aus", sagte der Biologe Smith.

[science.ORF.at/APA/AP, 28.2.06]
->   Lloyd Lowry, University of Alaska
->   Belugawale (Wikipedia)
->   Beluga Whales in Alaska (National Marine Fishery Service)
->   science.ORF.at-Archiv zu Walen
 
 
 
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01.01.2010