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Nationalrat: Weg zum Doktorat wird länger  
  Der Weg zum Doktorat wird ab dem Studienjahr 2009/10 länger. Das hat der Nationalrat neben der Neuregelung des Uni-Zugangs und der Einführung neuer Titel am Mittwoch beschlossen.  
Statt der bisherigen Mindestdauer von zwei Jahren soll der Weg vom Magister bzw. Master zum Doktor künftig mindestens drei Jahre dauern.

Die Streichung des Zusatzes '(FH)' für die neuen Bachelor- und Mastergrade der Fachhochschulen, wie im Rahmen der Einführung neuer Titel beschlossen, entzweit derweilen die Universitäten und Fachhochschulen.
Ab 2009/10: Drei Jahre bis zum Doktor
Ab dem Studienjahr 2009/10 dürfen die Unis keine Studenten mehr zu einem nur zweijährigen Doktoratstudium zulassen.

Für bis dahin bereits studierende Doktoranden gibt es Übergangsbestimmungen: Sie dürfen ihr Studium nach den alten Vorschriften noch bis 30. September 2017 abschließen.
Entweder Dr oder PhD
Als Doktorgrad können die Unis entweder die bisher üblichen Grade "Doktor/in" mit einem Zusatz (z.B. der Bodenkultur, der Philosophie, der Rechtswissenschaften etc.) oder den "Doctor of Philosophy" (PhD) festlegen.

Begrüßt wird die Änderung von der Rektorenkonferenz: Damit würde die Konformität mit der europäischen Entwicklung im Rahmen der Bologna-Studienarchitektur hergestellt, hieß es in einer Aussendung. Eine längerfristige Beibehaltung zweier unterschiedlicher Doktoratabschlüsse hätte Österreich im Europäischen Hochschulraum isoliert.
Neue Titel entzweien Unis und Fachhochschulen
Zum Bachelor und Master: Die im Nationalrat beschlossene Änderung der akademischen Titel entzweit die Universitäten und Fachhochschulen (FH).

Die Rektorenkonferenz spricht sich in einer Aussendung gegen die Streichung des verpflichtenden Zusatzes "(FH)" hinter den Titeln von FH-Absolventen aus.
->   Bachelor und Master: Neue Titel an Unis und FHs (1.3.06)
Zur Freude der FH-Betreiber ...
Freude herrscht dagegen bei den FH-Betreibern: Nach langen Bemühungen sei die Durchsetzung einheitlicher Bezeichnungen für akademische Abschlüsse an FH und Unis gelungen, hieß es in einer Aussendung.
... zum Missfallen der Rektoren
Anders sehen das die Rektoren: Die FH-Studiengänge seien Universitätsstudien "zwar formal gleichrangig, haben aber anerkanntermaßen ein völlig anderes Profil".

Die Rektorenkonferenz halte es "daher für wesentlich, die Unterschiedlichkeit der Abschlüsse in den Bezeichnungen zum Ausdruck zu bringen und kann aus diesem Grund die Streichung des Zusatzes '(FH)' für die neuen Bachelor- und Mastergrade der Fachhochschulen nicht akzeptieren".

Einzuräumen sei dabei allerdings, dass die Verbindung einer deutschsprachigen Abkürzung mit einer englischen Bezeichnung wie Bachelor oder Master ebenfalls keine geglückte Lösung gewesen wäre.

[science.ORF.at/APA, 2.3.06]
 
 
 
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01.01.2010